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Wissenschaftler haben Alzheimer bei Mäusen mithilfe bahnbrechender Nanotechnologie umgekehrt

Wissenschaftler haben Alzheimer bei Mäusen mithilfe bahnbrechender Nanotechnologie umgekehrt
Forschung
Ein Forschungsteam hat eine neue Alzheimer-Therapie getestet: Bei Mäusen verschwanden Gedächtnisverlust und Eiweißablagerungen im Gehirn vollständig.
Ein Forschungsteam hat eine neue Alzheimer-Therapie getestet: Bei Mäusen verschwanden Gedächtnisverlust und Eiweißablagerungen im Gehirn vollständig. (Symbolfoto) Getty Images

Aline Wobker
Aline Wobker
Aline Wobker

Forschende haben Alzheimer-Symptome bei Mäusen vollständig rückgängig gemacht – mit Hilfe winziger Nanopartikel. Die Methode gilt als revolutionär, doch bis zu ersten Studien am Menschen dürfte es noch dauern.

Eine internationale Gruppe von Wissenschaftlern hat Alzheimer in Tierversuchen erstmals umgekehrt. Wie die schweizerische Wissenschaftsplattform „ScienceDaily“ berichtet, entwickelten Forschende des Institute for Bioengineering of Catalonia (IBEC) gemeinsam mit der West China Hospital Sichuan University Nanopartikel, die beschädigte Blutgefäße im Gehirn reparieren und den natürlichen Abtransport schädlicher Proteine wiederherstellen.

Dadurch verschwanden sowohl Gedächtnisverlust als auch typische Alzheimer-Merkmale bei den behandelten Mäusen.

Im Gegensatz zu bisherigen Therapien transportieren die neuartigen Partikel keine Medikamente, sondern wirken selbst wie eine Art „molekulares Heilmittel“. Laut den Forschern reparieren sie die sogenannte Blut-Hirn-Schranke – eine zentrale Schutzbarriere, die bei Alzheimer geschädigt ist.

Bereits eine Stunde nach der Injektion sank die Menge des schädlichen Amyloid-β-Proteins im Gehirn der Versuchstiere um bis zu 60 Prozent, erklärte Junyang Chen vom West China Hospital gegenüber „ScienceDaily“.

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Im Bereich Alzheimer wird geforscht, denn entgegen eines Mythos, dass man nichts gegen die Erkrankung tun kann, gibt es Behandlungsmöglichkeiten. (Symbolbild) Westend61/Imago

In Langzeitversuchen erholten sich die Tiere vollständig: Nach sechs Monaten verhielten sich die zuvor kranken Mäuse wie gesunde Artgenossen. Die Forschenden führen den Effekt darauf zurück, dass die Nanopartikel die Blutgefäße so regenerierten, dass das Gehirn wieder selbstständig Giftstoffe abtransportieren konnte.

Die leitende Forscherin Lorena Ruiz Pérez vom IBEC spricht von einem „revolutionären Schritt“ in der Behandlung neurodegenerativer Erkrankungen. Das Verfahren zeige, dass sich das Gehirn selbst heilen kann, wenn seine natürliche Barriere wiederhergestellt wird.

Laut „ScienceDaily“ will das Team nun prüfen, ob die Methode auch bei Menschen sicher angewendet werden kann – bisher existieren jedoch keine klinischen Studien, sodass der Weg zu einer möglichen Therapie beim Menschen noch Jahre entfernt ist.

Während Forschende an bahnbrechenden Alzheimer-Therapien mit Nanotechnologie arbeiten, können Menschen schon heute selbst aktiv werden. Eine Leipziger Neurologin zeigt, wie sich erste Warnsignale für Demenz mit einem einfachen Test zu Hause erkennen lassen.

Neurologin Dorothee Saur von der Universitätsklinik Leipzig hat einen kurzen Test entwickelt, der erste Anzeichen von Demenz sichtbar machen kann. Der Mini-Test dauert nur wenige Minuten, sollte zu zweit durchgeführt werden – und ersetzt keine ärztliche Diagnose.

Diese sieben Fragen helfen, mögliche Gedächtnisprobleme frühzeitig zu erkennen:

  • Merken Sie sich die drei Begriffe Zitrone, Hammer, Blau.
  • Ziehen Sie von der Zahl 100 jeweils 7 ab – insgesamt fünfmal.
  • Welches Datum haben wir heute?
  • Wiederholen Sie die Zahlen 1609, 21.538 und 349.267.
  • Wiederholen Sie die folgenden Zahlen rückwärts: 148, 2903, 32.517.
  • Nennen Sie die drei Begriffe vom Anfang des Tests.
  • Zeichnen Sie auf ein Blatt Papier eine Uhr mit allen Ziffern und stellen Sie eine konkrete Uhrzeit ein.

Wenn mehrere Aufgaben nicht gelingen oder die Uhr fehlerhaft gezeichnet wird, kann das ein Hinweis auf Gedächtnis- oder Orientierungsprobleme sein. Eine ärztliche Abklärung ist dann empfehlenswert.

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