Für den zweiten IPO-Anlauf: Klarna positioniert sich als Neobank

Nach gescheitertem IPO plant Klarna den Neuanlauf – mit Fokus auf Neobank, Debitkarte und Mobilfunk für nachhaltiges Wachstum.
Klarna musste seinen ersten IPO-Versuch im April 2025 wegen der Turbulenzen im US-Handelskrieg auf Eis legen. Doch das schwedische Fintech gibt nicht auf: Ein zweiter Anlauf ist geplant.
Um dafür besser aufgestellt zu sein, will sich Klarna künftig als digitale Bank präsentieren und nicht länger nur als Anbieter von „Buy Now, Pay Later“ (BNPL)-Ratenzahlungen. Laut Financial Times soll diese Neuausrichtung das Geschäftsmodell breiter und stabiler machen – schließlich setzen Investoren heute vor allem auf Unternehmen, die langfristig profitabel wirtschaften.
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BNPL allein gilt da als riskant, da Ausfallquoten bei Konsumflauten schnell steigen können.
Schon jetzt treibt Klarna seine Transformation voran: Im Juni hat das Unternehmen in den USA gemeinsam mit Visa eine Debitkarte eingeführt, mit der Kunden Einkäufe sofort bezahlen können.
Außerdem plant Klarna, bald einen eigenen Mobilfunktarif in den USA anzubieten – für rund 35 Euro (40 Dollar) im Monat, inklusive unbegrenztem Datenvolumen. Deutschland und Großbritannien sollen später folgen.

Im Zuge seiner Neuausrichtung bezeichnet sich Klarna inzwischen vor allem als Neobank – und nicht länger nur als KI-gestütztes Zahlungsnetzwerk und Shopping-Assistent.
Laut Financial Times hat der erfolgreiche Börsengang des US-Fintechs Chime im Juni Klarna neuen Auftrieb gegeben, nachdem der eigene IPO-Versuch zuvor gescheitert war. Insgesamt wächst das Vertrauen der Investoren in Digitalbanken wieder, nicht zuletzt, weil Revolut und Monzo ihre Bewertungen zuletzt deutlich steigern konnten.
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Dennoch belasten protektionistische Zollmaßnahmen weiterhin Klarnas Geschäft. Das schwedische Unternehmen ist stark auf Fast-Fashion-Retailer wie Temu und Shein angewiesen, die künftig unter US-Importzöllen leiden könnten.
Allerdings arbeitet Klarna mit mehr als 700.000 Händlern zusammen – darunter auch Größen wie Airbnb, Uber, Sephora und Walmart – was das Risiko etwas abmildert, berichtet die FT.
businessinsider