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Ladies & Gentlemen: Blond in Cannes

Ladies & Gentlemen: Blond in Cannes

Das Model Bella Hadid hatte es in den vergangenen Jahren zu ihrem Cannes-Markenzeichen gemacht, besonders hoch geschlitzte oder besonders tief ausgeschnittene Kleider zu tragen. Sah immer sehr gut aus, nutzt sich aber als Breaking Internet News natürlich ab. Kein Problem, denn es gibt noch einen anderen krassen Move zur Generierung von Gossip: Haarfarbe wechseln! Bella Hadid also ist jetzt plötzlich blond. Champagne Smoke Blond, wie Cosmopolitan präzisiert, nicht etwa Aspen Blond, das sie schon 2022 mal hüftlang trug, wie Vogue berichtet. Wer jetzt aufhören will, zu lesen, weil das so egal ist, hat natürlich recht.

(Foto: Gareth Cattermole/Getty Images)

Andererseits ist er wahrscheinlich männlich und hat keinen Schimmer davon, wie viel Lebenszeit Frauen mit dem Thema Haarfarbe verschwenden. Sie sitzen nicht nur beim Friseur, um gegen das Grau zu kämpfen. Sie diskutieren ihr eigenes und das Ergebnis der anderen auch noch ausgiebig. Wieso hat die immer so ein gelbes Blond, und warum sind deutsche Friseure so unfähig in Sachen Brünett-Nuancen? Ist das zu rotstichig, zu hell, zu dunkel, und sind der Wirtschaftsministerin Katherina Reiche ihre Haare egal? Sie sind pechschwarz! Kann ihr das mal jemand sagen, dass das aussieht wie aus der Drogeriemarkttube, Herr Guttenberg vielleicht? Das also ist ungelogen der Vibe, wenn es um Haarfarbe geht: böse, aber leider wahr. Wie also steht Bella Hadid ihr neues Blond? Nun, für unseren Geschmack ist es ein wenig zu aschig, um nicht gleich schäferhündisch zu sagen. Aber besser als Chocolate Brown mit Lilastich.

Für ihn: Düsterer Typ

Die eigenen Haare avancieren bei vielen Männern irgendwann im Leben mal zum dauerhaften Krisenherd. Bei denen einen fallen sie gnadenlos aus, bei den anderen bilden sie komische Inseln und bei fast allen werden sie früher oder später grau. Was die Verfärbung angeht, so gibt es verschiedene Phasen. Lange Zeit tröstet man sich damit, dass es ja nur einzelne Haareale sind, die da so sichtbar in Rente gehen. Lässt sich die Vergrauung dann nicht mehr verkämmen, dominiert eine Weile lang die Hoffnung, dass man zu dem Männertypus gehört, der mit grauen Haaren interessanter wird. Aber irgendwann entsteht ein Foto, das diese Hoffnung zunichte und klarmacht, dass die wenig schmeichelhaften Ausdrücke „Mehlhaube“ und „Friedhofsblond“ nun leider doch genau zutreffen. Dann ist die Panik groß und es schlägt die Stunde der Anti-Grau-Shampoos und Hausmittelchen, die zwar selten Wirkung zeigen, aber eben das Gefühl vermitteln, dass man etwas gegen die äußerliche Verkalkung unternimmt.

(Foto: Pascal Le Segretain/Getty Images)

Danach bleibt nur noch das Haarfärben, vor dem viele Männer zurückschrecken, Regisseur Quentin Tarantino aber nicht. Das Problem schwarz gefärbten Männerhaares ist schon oft diskutiert worden, zuletzt bei George Clooney, der sich für eine Rolle nachdunkelte. Die Farbe wirkt erstens immer sehr unnatürlich und lässt zweitens viele Männer gleich noch älter und dazu geckenhaft aussehen. Und das ist ein Effekt, den eigentlich keiner will. Im Falle von Herrn Tarantino verstärkt das kunstschwarze Resthaar allerdings seinen stets leicht diabolisch-durchgeknallten Gesamteindruck. Und das ist ja, wer weiß, vielleicht genau so gewollt.

süeddeutsche

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