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Amnesty: 180 Hinrichtungen in Saudi-Arabien seit Beginn des Jahres

Amnesty: 180 Hinrichtungen in Saudi-Arabien seit Beginn des Jahres

Berlin. Angesichts der anhaltend hohen Zahl von Hinrichtungen in Saudi-Arabien dringt Amnesty International auf mehr Druck der internationalen Gemeinschaft. Saudi-Arabiens Verbündete müssten „dringend Druck auf die Behörden ausüben, damit sie ihre Hinrichtungen stoppen und ihre internationalen Menschenrechtsverpflichtungen einhalten“, erklärte die Generalsekretärin von Amnesty in Deutschland, Julia Duchrow, am Montag in Berlin. Laut einem Bericht der Menschenrechtsorganisation wurden im laufenden Jahr bereits 180 Menschen in dem arabischen Land exekutiert.

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Allein im Juni wurden dem Report zufolge 46 Menschen hingerichtet und damit im Durchschnitt mehr als eine Person pro Tag. Angewandt wurde die Todesstrafe demnach vor allem bei Drogendelikten, entsprechende Urteile seien für 66 Prozent der bisherigen Hinrichtungen im Jahr 2025 verantwortlich gewesen. Überdurchschnittlich betroffen seien zudem ausländische Staatsangehörige, etwa aus Pakistan und Syrien.

In Saudi-Arabien wurden von 2014 bis Mitte des laufenden Jahres etwa 1800 Menschen hingerichtet. 2024 sei mit 345 Hinrichtungen ein trauriger Höhepunkt erreicht worden, hieß es.

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Die unerbittliche und rücksichtslose Anwendung der Todesstrafe nach grob unfairen Gerichtsverfahren in Saudi-Arabien zeige eine „erschreckende Missachtung des menschlichen Lebens“, prangerte Duchrow an. Die Anwendung bei Drogendelikten sei zudem ein „massiver Verstoß gegen das Völkerrecht und internationale Standards“.

„Wir erleben einen wahrhaft entsetzlichen Trend, in dem ausländische Staatsbürger in erschreckendem Tempo hingerichtet werden für Verbrechen, für die niemals die Todesstrafe vorgesehen sein sollte“, sagte Kristine Beckerle, die bei Amnesty für die Region zuständig ist. Hinter dem „progressiven Image“, das das Land weltweit ausstrahlen wolle, stehe eine „düstere und tödliche Realität“.

RND/dpa/epd

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