Auf Weltreise: Deutsch-Französischer Radtourist in Iran festgenommen


Ein 18-jähriger Radreisender war seit Mitte Juni in Iran verschwunden. Nun bestätigt der iranische Außenminister seine Festnahme.
Ein in Iran verschwundener Radtourist mit deutscher und französischer Staatsangehörigkeit ist nach Aussage des iranischen Außenministers Abbas Araghtschi festgenommen worden. „Er wurde festgenommen, weil er eine Straftat begangen hat“, sagte Araghtschi der französischen Zeitung Le Monde in einem Interview. Er war explizit danach gefragt worden, wo der Deutsch-Franzose stecke. Araghtschi fügte hinzu, dass die französische Botschaft informiert worden sei. Welche Straftat dem jungen Mann vorgeworfen wird, sagte Araghtschi nicht.
Französische Medien hatten über das Verschwinden des 18-Jährigen berichtet. Er unternahm demnach eine Weltreise mit dem Fahrrad, in Iran verlor sich Mitte Juni seine Spur. Der beigeordnete Minister für Außenhandel und Auslandsfranzosen, Laurent Saint-Martin, hatte von einem beunruhigenden Verschwinden gesprochen und Iran eine bewusste Politik der Geiselnahme von Menschen aus dem Westen vorgeworfen.
Aus Sicht von Menschenrechtlern und Aktivisten verfolgt Iran mit solchen Festnahmen das Ziel, iranische Funktionäre im Ausland freizupressen. Die Regierung in Teheran weist die Vorwürfe zurück und begründet die Festnahmen meist mit Spionageverdacht.
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