Bei ausbleibender Waffenruhe: G7-Finanzminister wollen Druck auf Moskau erhöhen

Die G7-Finanzminister und Notenbankgouverneure stehen für das Familienfoto zusammen.
(Foto: picture alliance/dpa)
Die sieben wichtigen Industrienationen fordern von Kremlchef Putin, einen Waffenstillstand in der Ukraine zu akzeptieren. Doch davon sind die bisherigen Verhandlungen wegen der Haltung Russlands weit entfernt. Sanktionen gegen Moskau wurden bereits angedroht, jetzt sollen auch bald Taten folgen.
Die G7-Finanzminister wollen einer gemeinsamen Erklärung zufolge den Druck auf Russland - insbesondere durch verschärfte Sanktionen - erhöhen, sollte Moskau einer Waffenruhe in der Ukraine nicht zustimmen. Die sieben wichtigen Industrienationen verurteilten nach einem dreitägigen Gipfel in Kanada Russlands "anhaltenden brutalen Krieg gegen die Ukraine" und erklärten zudem, "dass jede Organisation, die Russland während des Konflikts unterstützt", von Verträgen zum Wiederaufbau der Ukraine ausgeschlossen werde.
Mit Blick auf die weltwirtschaftliche Lage betonten die G7-Minister, dass der Höhepunkt bei der Unsicherheit in der Wirtschaftspolitik überwunden sei und die Unsicherheit nun wieder abnehme. "Wir werden zusammenarbeiten, um weitere Fortschritte zu erzielen", hieß es in der Erklärung.
Die Minister erklärten weiter, dass "erhöhte Unsicherheit" die Wirtschaft und die Finanzstabilität beeinträchtigen können. Ohne China namentlich zu erwähnen, wiesen sie darauf hin, dass alle verstehen müssten, wie "nicht marktwirtschaftliche Politik und Praktiken" die wirtschaftliche Sicherheit anderer Länder beeinträchtigen und forderten "gleiche Wettbewerbsbedingungen für alle".
Die diplomatischen Bemühungen, den Krieg in der Ukraine zu beenden, waren in den vergangenen Wochen intensiviert worden. In der vergangenen Woche fanden in Istanbul die ersten direkten Gespräche zwischen russischen und ukrainischen Vertretern seit mehr als drei Jahren statt. Der Kreml erklärte allerdings am Donnerstag, dass neue Friedensgespräche mit der Ukraine "noch nicht vereinbart" worden seien und widersprach damit Berichten, wonach die beiden Länder bald Verhandlungen im Vatikan aufnehmen würden.
Kanada hat derzeit den Vorsitz der Gruppe der sieben wichtigen Industrienationen Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Japan, Kanada und den USA inne und wird auch vom 15. bis 17. das Gipfeltreffen der G7-Staats- und Regierungschefs ausrichten. Auch die EU ist bei G7-Treffen vertreten.
Quelle: ntv.de, gut/AFP
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