Bei ukrainischem Drohnenangriff: Freuding: Russland verliert jeden zehnten strategischen Bomber

Ukrainische Drohnen trafen unzweifelhaft russische Kampfflugzeuge - wie viele, darüber gibt es unterschiedliche Ansichten.
(Foto: picture alliance/dpa/Planet Labs PBC)
Der ukrainische Geheimdienst landet mit seinem Drohnenangriff auf russische Militärflughäfen einen Coup. Dabei will er gut 40 Flugzeuge getroffen haben. Laut dem deutschen Generalmajor Freunding sind es weniger. Und Auswirkungen auf russische Angriffe dürfte das kurzfristig nicht haben, erklärt er.
Der ukrainische Drohnenangriff vom vergangenen Wochenende auf teils weit entfernte russische Ziele hat nach deutschen Angaben wahrscheinlich etwa zehn Prozent der strategischen Bomber Russlands beschädigt. Es habe wohl Schäden an mehr als einem Dutzend Flugzeugen gegeben, sagte Generalmajor Christian Freuding in einem YouTube-Podcast. Dabei gehe es um Maschinen der Typen TU-95 und TU-22 sowie A-50-Aufklärungsflugzeuge. Der ukrainische Geheimdienst hatte von 41 beschädigten oder zerstörten russischen Kampf- und Aufklärungsflugzeugen berichtet.
Die A-50, die ähnlich wie die AWACS-Flugzeuge der Nato für die Situationserkennung aus der Luft zuständig sind, seien wahrscheinlich nicht einsatzbereit gewesen, als sie getroffen wurden, so Freuding. Sie könnten wohl aber auch nicht mehr als Ersatzteillager für andere Maschinen verwendet werden. Das sei für Russland ein Verlust, denn es gab schon vor dem Angriff nur noch eine Handvoll dieser Flugzeuge.
Die USA schätzen laut Insidern aus ihren Reihen, dass der Drohnenangriff der Ukraine bis zu 20 russische Kampfflugzeuge getroffen hat, von denen etwa 10 zerstört wurden. Experten zufolge dürfte Russland Jahre brauchen, um diese zu ersetzen.
Trotz der Verluste geht Freuding aber nicht von unmittelbar weniger russischen Angriffen auf die Ukraine aus, da das Land immer noch 90 Prozent seiner strategischen Bomber besitze, die neben Bomben auch ballistische und Marschflugkörper abwerfen könnten. Allerdings gebe es eine indirekte Auswirkung, da die verbleibenden Flugzeuge mehr Einsätze fliegen müssten. Das nutze sie schneller ab. Zudem habe der ukrainische Angriff eine enorme psychologische Auswirkung. Russland habe sich in seinem riesigen Territorium sicher gefühlt, was auch erkläre, warum die Flugzeuge kaum geschützt gewesen seien. Das werde sich nun ändern.
Laut Freuding griff die Ukraine zwei rund 100 Kilometer von Moskau entfernte Flugplätze sowie den Flugplatz Olenya in der Region Murmansk und den Flugplatz Belaya mit Drohnen an, die mit Hilfe von künstlicher Intelligenz trainiert wurden. Ein fünfter Angriff auf den Flugplatz Ukrainka in der Nähe der chinesischen Grenze sei gescheitert.
Quelle: ntv.de, als/rts
n-tv.de