Donald Trump setzt in der Handelspolitik im großen Stil auf Zölle.

Die Ankündigung von US-Präsident Donald Trump, im Ausland produzierte Filme mit hohen Zöllen zu belegen, sorgt auch in Deutschland für Verunsicherung. «Viele Fragen sind noch offen und die Folgen für unser Geschäft und den Produktionsstandort Deutschland insgesamt lassen sich derzeit nicht vollständig abschätzen», sagte Jörg Bachmaier, Vorstandschef der Filmschmiede Studio Babelsberg in Potsdam.
«Als langjähriger Partner für US-Produktionen, die in Deutschland drehen, und als Teil der international tätigen Plattform Cinespace Studios beobachten wir die Lage aufmerksam, um zu verstehen, wie sich die angekündigten Zölle auf unseren Betrieb, unsere Dienstleistungen und unsere Kunden auswirken könnten», so Bachmaier. Studio Babelsberg sei kein Einzelkämpfer, sondern Teil eines globalen Studionetzwerks und einer globalen Industrie, die auf internationaler Zusammenarbeit und kulturellem Austausch basiere.
Das Studio Babelsberg gilt als Wiege des deutschen Films. Zu seinem Programm gehörten die deutschsprachige Serie «Babylon Berlin» oder international erfolgreiche Spielfilme wie «Inglourious Basterds» und «Bridge of Spies». Cinespace Studios ist laut Studio Babelsberg ein Studiobetreiber in den USA, Kanada und Europa.
Trump kündige Gespräche mit Vertretern der Filmindustrie anTrump hatte zuvor behauptet, die Filmindustrie in Amerika sei am Sterben. Der Grund ist ihm zufolge, dass andere Länder Filmemacher und Studios mit verschiedenen Anreizen aus den USA zu sich lockten. Trumps Lösung: Ein Zoll von 100 Prozent auf Filme, «die in unser Land kommen und im Ausland produziert wurden». Das könnte auch das Geschäftsmodell der US-Studios treffen, da sie selbst viel im Ausland drehen, um die Kosten zu senken.
Weitere Details dazu gab es zunächst nicht. Trump kündigte Gespräche mit Vertretern der Filmindustrie an. Unklar ist, wie solche Zölle überhaupt funktionieren sollen, da Filme nicht wie Waren mit einem festen Preis importiert werden und oft grenzüberschreitende Produktionen sind. Die US-Regierung müsste also unter anderem einen Weg finden, Filme dafür zu bewerten - und festzulegen, ab wann sie als ein Import gelten.
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