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Milliarden-Deals für die Familie: Trumps Krypto-Dinner verschärft Korruptionsvorwürfe

Milliarden-Deals für die Familie: Trumps Krypto-Dinner verschärft Korruptionsvorwürfe

Etwa 100 Menschen protestieren vor dem Golfclub gegen Trump.

(Foto: picture alliance/dpa/FR172078)

Donald Trump besitzt bereits ein enormes Vermögen. Trotzdem bereichert er sich immer weiter. Besonders an Kryptowährung ist er interessiert. Ein exklusives Dinner mit seinen Topkäufern sorgt nun für Aufsehen.

Eine Kryptowährung namens Trumpcoin, Immobiliendeals und ein geschenkter Luxusjet aus Katar: In der zweiten Amtszeit von US-Präsident Donald Trump häufen sich Vorwürfe, der Präsident und seine Familie bereicherten sich schamlos. Auf scharfe Kritik stößt unter anderem ein "exklusiver" Empfang des Rechtspopulisten mit Käufern seiner persönlichen Kryptowährung.

"Essen Sie mit Präsident Trump zu Abend", heißt es auf der Website zu der "exklusivsten Einladung der Welt" neben einem Bild des Präsidenten. Der auf dem Foto mit Hilfe Künstlicher Intelligenz verjüngte und verschlankte Trump hat die 220 Hauptinvestoren in seinen sogenannten Trumpcoin eingeladen, kurz $TRUMP. Der Ort: einer der Golfclubs des Immobilienmoguls Trump nordwestlich von Washington. Die 25 "Top"-Käufer erhalten zudem einen "exklusiven Empfang" durch Trump vor dem Dinner und eine VIP-Tour ins Weiße Haus. Vor dem Eingang des Golfclubs hatten sich nach Angaben von anwesenden Journalisten am Abend (Ortszeit) etwa 100 Menschen zu einem Protest gegen die Veranstaltung versammelt.

An der Spitze der Trump-Krypto-Kritiker steht der US-Senator Chris Murphy von der Demokratischen Partei. "Der Präsident sollte keinen Zugang zu sich selbst oder zum Oval Office verkaufen", sagt der Jurist aus dem Bundesstaat Connecticut. Er verlangt die Veröffentlichung der Teilnehmerliste, denn Medien zufolge handelt es sich überwiegend um Ausländer. "Sie könnten Terroristen sein, sie könnten sanktionierte Oligarchen sein", warnt Murphy. Von "schamloser Korruption und Heuchelei" spricht Tiffany Muller, die Präsidentin der Anti-Korruptions-Lobbygruppe ECU. Genau das habe sie von Trump erwartet, dem es vor allem um die eigene Bereicherung gehe.

Investoren aus China

Größter Investor ist nach eigenen Angaben der aus China stammende Krypto-Unternehmer Justin Sun, der 18,6 Millionen Dollar in den Trumpcoin gesteckt hat. Er fühle sich "geehrt", mit dem Präsidenten zu speisen, schrieb er auf X. Sun war zuletzt mit Betrugsvorwürfen konfrontiert, unter Trump bahnt sich jedoch ein außergerichtlicher Vergleich an.

Laut dem Sender CNBC haben einige wenige Trumpcoin-Halter viel Geld verdient, die große Masse hat dagegen verloren. Nach Trumps Vereidigung am 20. Januar schnellte der Trumpcoin-Kurs auf 75 Dollar hoch, kurz danach stürzte er auf 10 bis 15 Dollar ab. Kurz vor Trumps Empfang legte der Memecoin wieder zu, der Bitcoin stieg sogar auf den Rekordwert von knapp 110.000 Dollar.

Früher hatte Trump die hoch riskanten Kryptowährungen noch als "Katastrophe mit Ansage" bezeichnet. Doch offenbar überzeugten ihn seine Söhne vom Geschäftspotenzial. Das Familienunternehmen kassiert bei jedem Kauf Gebühren, laut Schätzungen bereits eine zweistellige Millionensumme.

Milliardenschwere Deals für die Familie

Zugleich investiert die Trump Organization weiter in Luxusimmobilien in aller Welt. Vor der Reise des Präsidenten in die Golfstaaten bereiteten die älteren Trump-Söhne Eric und Donald Jr. milliardenschwere Deals vor. In Vietnam besiegelte Präsidentensohn Eric am Mittwoch den Bau eines Luxus-Resorts mit Golfplatz für 1,5 Milliarden Dollar. Parallel laufen die Verhandlungen mit Vietnam und anderen Ländern über die Trump-Zölle.

Auch den geschenkten Luxusjet aus Katar nahm die US-Regierung inzwischen offiziell an. Die 400 Millionen Dollar teure Boeing 747 soll als Präsidentenflieger dienen. Um den Verdacht der Bestechlichkeit Trumps auszuräumen, geht die Maschine offiziell an das Pentagon.

Vom Obersten US-Gerichtshof ist nicht zu erwarten, dass er den Rechtspopulisten zügelt. Kryptowährungen sind in den USA so gut wie unreguliert. Zudem gewährten die Richter dem Präsidenten mit einem Urteil im vergangenen Sommer weitreichende Immunität gegen Strafverfolgung bei Amtshandlungen.

Quelle: ntv.de, raf/AFP/dpa

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