Suchtbeauftragter Streeck: Social Media braucht Altersüberprüfung

Der Sucht- und Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Hendrik Streeck (CDU), will Mediensucht insbesondere bei jungen Menschen gezielter vorbeugen. „Jugendliche nutzen viel zu viel Social Media, Streaming-Dienste oder Games“, sagte Streeck. Für dieses Problem müsse ein stärkeres Bewusstsein geschaffen und bestehendes Recht durchgesetzt werden. Streeck sagte der Welt in einem am Sonntag online veröffentlichten Interview, laut Datenschutz-Grundverordnung dürften Jugendliche auch in Deutschland erst ab 16 Jahren ohne Zustimmung der Eltern einen Social-Media-Account erstellen. „Aber welche Plattform kümmert sich um diese Regelung?“, fragte er.
Eine wirksame Altersüberprüfung einzuführen, würde aus seiner Sicht viel bringen. „Und ich sehe auch die Eltern stärker in der Verantwortung, hinzuschauen, was ihre Kinder im digitalen Raum treiben“, sagte der Drogenbeauftragte. Über diese und andere Punkte werde zu reden sein, um zu Regelungen zu kommen, die für alle Plattformen einheitlich sind. Idealerweise würden diese in europäischer Zusammenarbeit umgesetzt. Der Bonner Mediziner Streeck war Ende Mai zum Sucht- und Drogenbeauftragten der Bundesregierung berufen worden.
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