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Lost Places: Diese Wolkenkratzer sind heute verlassen

Lost Places: Diese Wolkenkratzer sind heute verlassen

Schaurig sehen sie aus: riesige Gebäude, in denen heute niemand mehr lebt oder arbeitet. Unvollendete oder verlassene Wolkenkratzer gibt es auf dem ganzen Globus. Prestigeträchtig geplant, sollten sie zum Finanzzentrum, zum höchsten Hotel der Welt oder Luxus-Domizil werden.

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Das Resultat war ein anderes. Der reisereporter stellt dir legendenreiche Geistertürme, verlassene Rohbauten, die über und über mit Graffiti überzogen sind, und einen einst zum Slumviertel umfunktionierten Mega-Bau vor.

Gruselige Aura und sagenumwoben: Der Sathorn Unique Tower in Bangkok in Thailand, den viele nur als Ghost Tower bezeichnen, ist ein Überbleibsel der 1990er-Jahre. Die Wirtschaft boomte, und der Architekt Rangsan Torsuwan wollte sich mit dem 185 Meter hohen Sathorn Unique Tower ein Denkmal setzen. Dann kam die Asienkrise und der Immobilienmarkt brach zusammen.

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Riesig und leer: Der Sathorn Unique Tower ragt als riesiger Rohbau in den Himmel über Bangkok.

Riesig und leer: Der Sathorn Unique Tower ragt als riesiger Rohbau in den Himmel über Bangkok.

Quelle: imago images/Pond5 Images

Als Rohbau ragt der Geisterturm seither in den Himmel von Bangkok. Das leer stehende Mammut-Bauprojekt, das wie die Kulisse eines Zombie-Apokalypse-Films anmutet, stand von Anfang an unter einem schlechten Stern. Jedenfalls, wenn man den Einheimischen glaubt. Da der Bau einen Schatten auf den berühmten Tempel Wat Yannawa wirft, gilt er als verflucht. Zudem kursiert das Gerücht, dass der Turm auf einem ehemaligen Friedhof erbaut wurde.

Tatsächlich diente der Ghost Tower 2017 als Kulisse eines Horrorfilms. Das war drei Jahre, nachdem dort realer Horror Einzug hielt. Damals fand man im 43. Stockwerk des Turms die Leiche eines Schweden, erhängt. Die unheimliche Atmosphäre des Geisterturms ist heutzutage nur noch von außen erlebbar. Sicherheitspersonal soll Schaulustige vom Betreten des baufälligen Wolkenkratzers abhalten.

Er ist das höchste ungenutzte Gebäude der Welt: Der Wolkenkratzer Goldin Finance 117 in Tianjin misst 597 Meter und vereint 128 Stockwerke. Ein Juwel sollte der Bau werden: mit einem diamantförmigen Glasatrium als Spitze, das sich über drei Etagen erstreckt und Platz für eine Aussichtsplattform, ein Schwimmbad, ein Restaurant sowie eine Sky-Bar bietet. Doch dazu kam es nie.

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Ein unvollständiger 597 Meter hoher Wolkenkratzer in China ist die höchste Bauruine der Welt.

Ein unvollständiger 597 Meter hoher Wolkenkratzer in China ist die höchste Bauruine der Welt.

Quelle: imago images/NurPhoto

Am 18. August 2008 starteten die Bauarbeiten und 2015 wurden sie wieder eingestellt, als die globale Finanzkrise China erfasste und dem Investor das Geld ausging. Unvollständig und verlassen ragt der Mammut-Turm seither in die Höhe. Und auch wenn nach wie vor niemand in dem Gebäude wohnt oder arbeitet, hat es der Wolkenkratzer zu einem gewissen Namen gebracht: Im Guinness-Buch der Rekorde genießt er den Ruf als höchste Bauruine der Welt.

Als im März 2015 der Bau des Megaprojekts Oceanwide Plaza startete, waren die Träume groß. Man sah schon das neue Los Angeles in der Mache. 504 Luxus-Eigentumswohnungen, ein Fünf-Sterne-Hotel und ein eigenes Einkaufszentrum sollten in den drei 160 bis 205 Meter hohen Wolkenkratzern entstehen. Doch 2019 kommt es zum Baustopp. Dem Eigentümer, die chinesischen Firma Oceanwide Holdings, war das Geld ausgegangen. Auch politische Spannungen spielten eine Rolle, so die Vermutungen.

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Danach fristeten die drei Hochhäuser als Geistertürme ihr Leben, bis sie 2024 wieder in die Schlagzeilen gerieten. Der Grund: Zwischen Ende Januar und Anfang Februar 2024 brachen Sprayer in die verwaisten Türme ein und verewigten sich an Fensterfronten und Wänden. Und auch Basejumper zog es zu den leer stehenden Wolkenkratzern, die den Thrill beim Sprung von den Gebäudedächern auslebten. Daraufhin wurde ein besseres Sicherheitskonzept für die Gebäude angestrebt. Was mit den Türmen zukünftig passieren soll, ist noch unklar.

Das größte leer stehende Hotel der Welt und Nordkoreas Beitrag zu den imposantesten verlassenen Wolkenkratzern ist das Ryugyong-Hotel in Pjöngjang. 3000 Zimmer vereint der Bau, der als höchstes Hotel der Welt geplant war und die Antwort auf ein 1986 erbautes, 226 Meter hohes Hotel in Südkorea sein sollte. Der Bau des raketenförmigen Wolkenkratzers startete 1987. Es ist unklar, weshalb das Gebäude bis heute nicht fertiggestellt wurde.

Ein Blick auf das raketenförmige Ryugyong-Hotel im Zentrum von Pjöngjang.

Ein Blick auf das raketenförmige Ryugyong-Hotel im Zentrum von Pjöngjang.

Quelle: imago images/imagebroker

Als „Hotel of Doom“ wird es daher auch bezeichnet, das US-Männermagazin „Esquire“ verspottete es gar als „schlechtestes Gebäude der Menschheit“. Völlig ungenutzt ist der Wolkenkratzer seit 2018 nicht mehr. Bei Arbeiten an der Fassade wurden LEDs angebracht und die Außenfläche des Baus für Propaganda-Zwecke bespielt.

Der Giftgarten: Bereits am Eingangstor wird deutlich, was dich hinter den dicken Gittern erwartet.
Ein Mensch wandert über den Weg im Murnauer Moos.
Ausblick auf die erhabene Burgruine Falkenstein.
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1930 war das 29 Stockwerke hohe Sterick Building im gotischen Stil in Memphis hochgezogen worden und wurde mit seinen 111 Metern Höhe zum Wahrzeichen der Stadt. Der Wirtschaft ging es gut und der Bau mit seinen extravaganten Marmorelementen war ein Spiegelbild des Wachstums. „Königin von Memphis“ lautete der stolze Titel des Gebäudes im Süden der USA.

1951 waren alle Büros des Gebäudes vermietet und über 2000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gingen hier ein und aus. Doch in den 1980er-Jahren veraltete das Gebäude und die Firmen wanderten ab. Verbautes Asbest sowie veraltete Elektrik, Sanitäranlagen und Aufzüge würden eine Restaurierung extrem kostspielig machen. So kam es 1986 zur Räumung des Hochhauses, das seitdem leer steht.

Im Zentrum von Caracas in Venezuela ragt der unvollendete Torre de David in die Höhe. 1990 begann der Bau des 190 Meter hohen Turms, der ursprünglich als Finanzzentrum geplant war. 1994 kommt das prestigeträchtige Bauvorhaben aufgrund des Todes des Investors und einer Wirtschaftskrise zum Erliegen. Danach steht der Bau jahrelang leer.

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Als Finanzzentrum geplant, als illegale Unterkunft genutzt: Der Torre de David in Caracas.

Als Finanzzentrum geplant, als illegale Unterkunft genutzt: Der Torre de David in Caracas.

Quelle: www.imago-images.de

Im Oktober 2007 beginnen Bewohnerinnen und Bewohner der Slums und aus ärmeren Stadtvierteln, das Hochhaus zu besetzen, 2012 geht man davon aus, dass hier rund 2000 bis 2500 Menschen leben. In Eigenregie versorgten sich die geduldeten Besetzenden mit Elektrizität und Wasser und im Gebäude eröffneten sogar kleine Dienstleistungsbetriebe wie Schuster, Friseur und eine Kindertagesstätte sowie Lebensmittelläden. Außerdem sollten eine Art Hausordnung und eine beauftragte Person pro Geschoss für Ordnung sorgen.

Um den prominent gelegenen Bau anders nutzen zu können und aufgrund unzulänglicher baulicher Sicherung in dem Rohbau, die zu mehreren tödlichen Unfällen führte, wurde ein Großteil der Torre-de-David-Community 2014 in eine für sie erbaute Wohnanlage umgesiedelt. Obwohl angedacht war, den Wolkenkratzer zur Rettungszentrale umzufunktionieren, blieb der Torre de David bislang weitestgehend ungenutzt.

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