Trauer um Opfer von Massenpanik in Indien

Immer mehr Menschen strömten zu einer Wahlkampf-Veranstaltung eines Filmstars, dann brach Chaos aus. Die Menge sei unkontrollierbar gewesen, berichteten Augenzeugen.
Mindestens 38 Tote, darunter auch etliche Kinder, zudem Dutzende Verletzte - das ist die Bilanz einer Massenpanik im südindischen Bundesstaat Tamil Nadu. Indiens Regierungschef Narendra Modi bekundete sein Beileid. Er sprach von einem "zutiefst tragischen" Unglücksfall, der ihn tieftraurig mache.
Zehntausende Menschen hatten sich am Samstag in der Stadt Karur versammelt, um einer Wahlkampf-Veranstaltung des populären Schauspielers Joseph Vijay Chandrasekhar, genannt Vijay, beizuwohnen. Die Organisatoren hatten mit weit weniger Interesse gerechnet, wie es hieß.

Vijay hielt gerade eine Rede, als Chaos ausbrach. Zahlreiche Menschen drängten in Richtung der auf einem Bus installierten Bühne, um näher an Vijay heranzukommen. Viele Menschen verloren daraufhin in der Menge das Bewusstsein.
Der 51-Jährige hatte 2024 die Partei Tamilaga Vettri Kazhagam (TVK) gegründet, die bei den Regionalwahlen Anfang kommenden Jahres antritt. Sie konkurriert mit Modis Partei Bharatiya Janata (BJP) und der regionalen Regierungspartei DMK. Vijay ist einer der populärsten Filmstars der Bevölkerungsgruppe der Tamilen.

Massenpaniken - unter anderem bei religiösen Feierlichkeiten - sind in Indien vergleichsweise häufig. Im Januar waren während des Hindu-Fests Kumbh Mela im Norden des Landes 30 Personen ums Leben gekommen. Im vergangenen Jahr starben bei einer hinduistischen Feier im Bundesstaat Uttar Pradesh sogar etwa 120 Menschen.
wa/pg (dpa, afp, rtr)
dw