"Dafür bedeutet mir 96 zu viel": Zieler erklärt Beweggründe für Wechsel

Ron-Robert Zieler hat das Kapitel Hannover 96 geschlossen. Der Routinier sprach nun über die Gründe seiner Entscheidung, seinen langjährigen Klub zu verlassen.
Seine Zeit bei Hannover 96 ist zu Ende: Ron-Robert Zieler. IMAGO/Nordphoto
Hannover 96 und Ron-Robert Zieler - das gehörte in der Vergangenheit einfach zusammen. Der ehemalige Nationaltorhüter (6 Länderspiele) spielte zwar auch bei anderen Klubs wie Leicester City (10 Spiele in der Saison 2016/17), dem VfB Stuttgart (74 Spiele von 2017 bis 2019) oder auch Köln (1 Spiel, 2020/21). Das Gros seiner Karriere verbrachte der mittlerweile 36-Jährige aber bei den Niedersachsen, für die er insgesamt 382 Pflichtspiele machte.
Jetzt aber schließt Zieler das Kapitel Hannover und schließt sich seinem Jugend- und Ausbildungsverein 1. FC Köln an. In einer von den 96er verbreiteten Mitteilung erklärte er sich. "Ich glaube, jeder weiß, was mir Hannover und ganz besonders Hannover 96 bedeuten. Hier bin ich heimisch geworden, habe Freunde gefunden und ich verbinde viele entscheidende Momente meiner Karriere mit diesem Klub", schreibt Zieler und erklärt, dass er dem bei 96 in diesem Sommer angestoßenen "großen Umbruch" nicht im Weg stehen wollte.
"Ich habe mir in dem Zuge viele Gedanken gemacht und viele Gespräche mit den Verantwortlichen geführt. Hier wird ein neues Kapitel aufgeschlagen. Mit frischen Impulsen, neuen Gesichtern und einer veränderten Ausrichtung. Das gehört im Fußball dazu, das respektiere ich. Diesem Neuanfang wollte ich nicht im Weg stehen und vielleicht sogar zum Problem werden, dafür bedeutet mir 96 zu viel."
Als dann auch noch mit dem 1. FC Köln ausgerechnet sein Jugendverein an ihn herangetreten war und ihm "ein Angebot mit einer Perspektive über die aktive Karriere hinaus unterbreitete", war für ihn klar, dass dies "der letzte Baustein" war, "um zu dieser wohlüberlegten Entscheidung zu gelangen." Durch seinen Abgang habe Hannover zudem die Gelegenheit, "einen wirklich klaren und konsequenten Schnitt zu machen - auch mit Blick auf die Hierarchie in der Mannschaft."
96-Geschäftsführer Marcus Mann erklärte, dass "unsere Planung ursprünglich eine andere war", doch Zieler sei auf ihn mit dem "Vorstoß, in diesem Sommer getrennte Wege zu gehen" zugekommen. "Er war sehr offen und hat alles nachvollziehbar erklärt. Wenn ein Spieler wie er mit diesen Gedanken auf uns zukommt, dann setzen wir uns natürlich damit ernsthaft auseinander. Wir hatten seither in den letzten Tagen mehrere gute Gespräche, die aber letztlich nicht dazu geführt haben, dass er seine Meinung geändert hat."
Abschließend betonte Zieler noch, dass es ihm "unfassbar schwerfällt, 96 zu verlassen" und merkte an, dass seine "Entscheidung nichts an meiner Verbundenheit zu Hannover 96" ändere. Er versprach, dass er "ganz gewiss alle Geschehnisse verfolgen und meine Daumen fest gedrückt halten werde, dass der Weg dieses Vereins auf Sicht endlich wieder dorthin führt, wo er hingehört: in die Bundesliga."
kicker