Alexander Bublik triumphiert in Gstaad erstmals auf Sand – und sagt: «Der Final wurde zu einer Tortur»


Peter Schneider / Keystone
(sda) Alexander Bublik startete als Nummer 2 der Setzliste und als Nummer 33 der Weltrangliste ins Gstaader Turnier. Nach seinem sechsten Turniersieg verbessert er sich wieder unter die Top 30 der Welt.
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Als erster Kasache setzte sich Bublik am Gstaader Traditionsturnier durch. Russische Sieger gab es bislang 2013 (Michail Juschni) und 1995 (Jewgeni Kafelnikow). Bublik ist Russe, spielt aber seit 2017 für Kasachstan.
«Der Final wurde zu einer Tortur», erzählte Bublik hinterher als strahlender Sieger. «Vor dem Final lief für mich alles perfekt, obwohl ich, als ich vor einer Woche erstmals hier trainierte, nicht das Gefühl hatte, dass ich in dieser Höhenlage mit den hoch abspringenden und weit fliegenden Bällen überhaupt gut werde spielen können.» Aber die frühe Anreise und die Vorbereitung zahlte sich für Bublik aus. Einen Monat nach dem Turniersieg in Halle auf Rasen gewann er gleich das nächste Turnier.
Im unterhaltsamen, intensiven Final setzte sich Bublik in der vollen Roy-Emerson-Arena vor den Augen von Stargast Martina Hingis mit 6:4, 4:6, 6:3 gegen den argentinischen Überraschungsmann Juan Manuel Cerundolo (ATP 109) durch. Cerundolo feierte in Gstaad im Viertelfinal mit dem Erfolg über den topgesetzten Casper Ruud (ATP 13) den wertvollsten Sieg seiner Karriere, eliminierte im Halbfinal den peruanischen Qualifikanten Ignacio Buse (6:3, 6:3) und wird am Montag erstmals seit zwei Jahren unter die Top 100 der Welt zurückkehren.
Cerundolo arbeitete im Berner Oberland ebenfalls an seiner Visitenkarte. Vor mehr als vier Jahren stürmte er wild auf die ATP Tour. Am Heimturnier in Cordoba erreichte er als Teenager in seinem allerersten Turnier gleich den Final. Auf die zweite Finalteilnahme musste er bis diese Woche nun warten.
Nach anderthalb Stunden im Final sah es für Cerundolo durchaus gut aus. Der junge Argentinier gewann den zweiten Satz mit 6:4 und Bublik wirkte genervt. Im Entscheidungssatz steigerte sich der Kasache aber wieder: Nach zwei Stunden und sieben Minuten verwertete er den zweiten Matchball.
Die Organisatoren des Swiss Open zogen eine sehr positive Bilanz. Die Tribünen am Final-Wochenende und sogar an den letzten drei Tagen waren ausverkauft, obwohl es wiederum kein Schweizer unter die letzten vier geschafft hatte.
Mit Jérôme Kym erreichte aber erstmals seit 2013 wieder ein Schweizer Profi den Freitag und die Viertelfinals. Und die insgesamt 38 000 Fans liessen sich auch von Bublik und den Newcomern begeistern, nachdem Aushängeschilder wie Alexander Zverev und Titelhalter Matteo Berrettini hatten absagen müssen oder wie Ruud früh ausgeschieden sind. Seit 2019 gelang es den Organisatoren, die Zuschauerzahlen zu verdreifachen.
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