Der kuriose PSV-Fluch ist Geschichte

Paris Saint-Germain erlebte am Samstag in München viele Premieren. Die kurioseste hängt mit der PSV Eindhoven zusammen.
Ein Aufeinandertreffen, das diesmal keine bösen Folgen hatte: PSG (re. Kapitän Marquinhos) traf im Oktober auf die PSV Eindhoven. IMAGO/ANP
Es waren sehr viel Geld und ein bemerkenswerter Kulturwandel nötig, doch am Samstagabend hat es Paris Saint-Germain nach zahlreichen vergeblichen Anläufen geschafft: Der französische Hauptstadtklub ist Champions-League-Sieger, und das wird für die Besitzer aus Katar um CEO Nasser Al-Khelaifi die mit Abstand wichtigste Premiere des Abends gewesen sein. Aber es gab noch ein paar weitere.
Erstmals gewann PSG schließlich damit auch das Triple aus Meisterschaft, Pokal und Henkelpott, was in 70 Jahren zuvor erst acht Mannschaften gelungen war, darunter nicht einmal Real Madrid. Das klappte beim 5:0 gegen Inter Mailand in München auch noch mit dem höchsten Sieg, den es jemals in einem Finale der Europapokal-Geschichte gab, und mit dem größten Altersunterschied zweier Startformationen in einem Endspiel der Königsklasse.
Und dann endete auch noch ein merkwürdiger, aber umso hartnäckigerer Fluch. Noch nie hatte ein Team den Henkelpott gewonnen, das im Laufe des Wettbewerbs auf die PSV Eindhoven getroffen war. Das mag im ersten Moment so zufällig klingen wie der Fakt, wonach immer die Mannschaft Conference-League-Sieger wird, gegen die der 1. FC Heidenheim im Turnierverlauf zuhause torlos blieb, hat aber eine weitaus größere Tradition.
Zu den elf "verfluchten" Finalisten gehörten auch Bayern und der BVBVor dem Pariser Triumph galt die PSV-Regel immerhin für 92 Mannschaften, vor allem aber für elf Finalisten. Niemand von ihnen schaffte, was PSG am Samstag gelang, das am dritten Spieltag der Ligaphase gegen den späteren Meister der Eredivisie zuhause nicht über ein 1:1 hinausgekommen war.
Zu den elf "verfluchten" Finalteilnehmern gehörten auch Borussia Dortmund im Vorjahr und der FC Bayern 1987. Benfica Lissabon unterlag 1988 sogar im Endspiel der PSV selbst, die damals das Triple gewann.
Ob dank PSG nun ein paar Topklubs der Champions-League-Auslosung am 28. August etwas entspannter entgegenblicken, sei mal dahingestellt. Sicher ist: Die PSV spielt auch in der neuen Saison wieder mit.
kicker