Deutschland - Nordirland im Liveticker: 3:1! Wirtz erhöht für DFB-Elf

Nach der Slowakei-Pleite tut sich Deutschland auch gegen Nordirland lange schwer. Ein Joker und ein genialer Moment von Florian Wirtz retten das Nationalteam und Bundestrainer Julian Nagelsmann vor der nächsten Blamage.
- Im Video oben: DFB-Team holt Pflicht-Sieg gegen Nordirland - Nagelsmann reagiert auf Pfiffe
1:0 Gnabry (7.), 1:1 Price (34.), 2:1 Amiri (69.), 3:1 Wirtz (72.)
... über das Spiel: "Ich habe vorher schon gesagt, dass heute nur das Momentum zählt. Wir sind verdient in Führung gegangen. Nach dem Ausgleich waren wir verunsichert und es war leicht geknickte Stimmung da. Auf einmal sind die Jungs wieder hochgekommen und schießen wieder eins. Am Ende haben wir verdient gewonnen, aber das mussten wir auch. Beim Ausgleich war das zu einfach. Da musst du geschlossen als Defensivspieler dastehen und blocken. Wir müssen diesen Spieler besser blocken und mehr Gegenwehr leisten."
... über die Pfiffe der Fans zur Halbzeit: Auf der einen Seite müsse man "Verständnis zeigen für die Fans, weil sie etwas anderes erwarten. Ich glaube, so ein Ticket kostet auch ein bisschen was, und sie wollen anderen Fußball sehen. Das kann ich nachvollziehen", sagte er bei RTL: "Auf der anderen Seite kann ich auch sagen, solche Pfiffe bringen einen in der Halbzeit nicht allzu viel nach vorne. Wenn man alles gemeinsam macht - das ist das, was wir in unserem Land noch verstehen müssen - dann funktioniert es tatsächlich meistens viel besser. Ich verstehe, wenn jemand unzufrieden ist, ich hätte am Donnerstag auch fast gepfiffen in der Kabine. Es ist halt manchmal so."
Florian Wirtz: "Wir wissen alle, dass das letzte Spiel eine Katastrophe war. Wir wollten es heute unbedingt besser machen - auch für uns selbst. Wir sind sehr gut ins Spiel gestartet, haben gut gespielt und können an der Leistung anknüpfen."
Nadiem Amiri: "Ich war heiß und sehr motiviert heute. Wir mussten was wieder gutmachen nach dem letzten Spiel. Es war eine tolle Atmosphäre heute. Es ist klar, dass wir keine einfache Phase durchmachen. Jeder Gegner auf dem Level ist gut und immer doppelt motiviert gegen Deutschland. Die Nordiren haben es gut gemacht. Am Ende zählt der Sieg."
Alles Wichtige zum Spiel: Gewonnen - aber wie? Nach einem Joker-Tor von Nadiem Amiri und einem Freistoß-Treffer von Florian Wirtz hat eine spät zuschlagende Fußball-Nationalmannschaft Nordirland mühevoll mit 3:1 (1:1) besiegt. Trotz des erlösenden Doppelschlages in der 69. und 72. Minute sind die Zweifel auf dem steinigen Weg zur Weltmeisterschaft 2026 drei Tage nach dem 0:2-Fehlstart in der Slowakei aber nicht viel kleiner geworden.

Nach dem leblosen Auftritt von Bratislava gelang Julian Nagelsmann in seinem 25. Spiel als Bundestrainer mit einer auf fünf Positionen veränderten Elf kein Befreiungsschlag, sondern höchstens Schadensbegrenzung in Gruppe A.
Immerhin sorgte die Einwechslung von Premieren-Torschütze Amiri und Angreifer Maximilian Beier nach einer Stunde für das Happy-End vor 43.169 erleichterten Zuschauern in Köln. Das Duo entfachte in der Offensive viel Schwung.
Ein frühes Tor von Serge Gnabry (7.) ließ die Fans auf einen entspannten Fußballabend hoffen. Aber nach dem Ausgleichstor der limitierten Nordiren durch Isaac Price (34.) drohte die nächste Enttäuschung. Zur Pause gab es lautstarke Pfiffe. Weiter geht es in der WM-Qualifikation am 10. Oktober in Sinsheim gegen Luxemburg und drei Tage später mit dem Rückspiel gegen Nordirland in Belfast.
Deutschland: Baumann - Anton, Koch, Rüdiger, Raum - Kimmich, Groß - Gnabry, Wirtz, Leweling - Woltemade
Nordirland: Peacock-Farrell - Hume, McNair, Toal - Bradley, McCann, Charles, Devenny - Galbraith, Price - Reid
20.16 Uhr: Nagelsmann fordert von seiner Mannschaft eine Reaktion auf die peinliche 0:2-Pleite in Bratislava. Im RTL-Interview meint der Bundestrainer: "Wir haben viele Einzelgespräche geführt. Irgendwann müssen wir das aber auch wieder abhaken und nach vorne gucken. Die erste Elf ist die richtige für die aktuelle Situation. Wir müssen heute ein anderes Gesicht zeigen."
19.31 Uhr: Die DFB-Aufstellung ist da! Wie zuvor berichtet reagiert Nagelsmann mit einem Fünffach-Wechsel im Vergleich zur Pleite in Bratislava. Collins, Tah, Mittelstädt, Goretzka und Stiller sitzen auf der Bank. Koch, Anton, Raum, Groß und Leweling dürfen sich von Beginn an gegen Nordirland beweisen.
Sonntag, 7. September, 10.13 Uhr: Julian Nagelsmann stellt gegen Nordirland kräftig um! Wie die "Bild" berichtet, plant der Bundestrainer gleich fünf Wechsel in der Startelf: Leon Goretzka, Maxi Mittelstädt, Nnamdi Collins, Jonathan Tah und Angelo Stiller müssen weichen. Dafür rücken Waldemar Anton, David Raum, Robin Koch, Jamie Leweling und Pascal Groß in die erste Formation.
Nagelsmann stellte in der gestrigen Pressekonferenz klar: "Wir müssen passende Spieler finden." Nach der enttäuschenden Pleite gegen die Slowakei soll die neu formierte Elf nun Wiedergutmachung betreiben.
Nach dem Fehlstart in die WM-Qualifikation muss die Fußball-Nationalmannschaft im zweiten Spiel gegen Nordirland den miserablen Eindruck vom 0:2 in der Slowakei korrigieren. Julian Nagelsmann kündigte für die Partie am Sonntag (20.45 Uhr/RTL) personelle Wechsel an - Details zu seinen Planungen nannten der Bundestrainer aber nicht.
„Es wird personell ein bisschen was passieren“, sagte der 38-Jährige. Trotz der Enttäuschung über den schwachen Auftritt in Bratislava werde er aber „nicht zehn Spieler austauschen“, meinte der Bundestrainer. Offen blieb damit noch, ob Joshua Kimmich wieder auf die Position des rechten Außenverteidigers zurückbeordert wird oder im defensiven Mittelfeld bleibt.
In der Gruppe A der Ausscheidungsrunde für die WM-Endrunde 2026 steht die DFB-Elf nach nur einem von sechs Spielen unter Druck. Außenseiter Nordirland war mit einem 3:1 gegen Luxemburg gestartet. Mit null Punkten ist Deutschland überraschend Tabellenletzter. Nur der Gruppensieger löst das direkte WM-Ticket. Verpasst Nagelsmann den Spitzenrang, muss er mit seinem Team die Turnierteilnahme in zwei K.o.-Spielen im März sichern.
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