Elfmeter-Krimi entscheidet: Portugal gewinnt die Nations League gegen Spanien

Nach ausgeglichenen und intensiven 120 Minuten stand es im Nations-League-Finale zwischen Portugal und Spanien 2:2. Im Elfmeterschießen behielten dann alle die Nerven - außer Spaniens erst kurz zuvor eingewechselter Kapitän.
Cristiano Ronaldo (Mitte) und Portugal sind Nations-League-Sieger 2025. picture alliance/dpa
Portugals Coach Roberto Martinez tauschte nach dem 2:1 gegen Deutschland gegen sein Heimatland auf zwei Positionen: Torschütze Francisco Conceicao und Vitinha, die nach ihrer Einwechslung gegen die DFB-Elf entscheidend am Sieg beteiligt waren, starteten für Trincao und Ruben Neves.
Spaniens Luis de la Fuente wechselte nach dem 5:4 gegen Frankreich ebenfalls doppelt: Mingueza kam für Pedro Porro, Fabian ersetzte Merino.
Nuno Mendes kontert Zubimendi - Oyarzabal zum HalbzeitstandDie Portugiesen machten von Beginn an früh Druck, aus dem sich die Spanier aber zumeist befreien konnten. Nach einer Ecke kam Joao Neves zu einem ersten Abschluss für Portugal (4.). Auf der Gegenseite brauchte die Furia Roja rund eine Viertelstunde, um gefährlich zu werden: Pedri nach Vorlage von Williams (16.) und Williams selbst (17.) verpassten das 1:0 nur knapp. Zubimendi hatte es kurz danach leicht: Nach einer Hereingabe von Lamine Yamal herrschte Chaos im portugiesischen Sechzehner, das der aufgerückte Sechser nutzte - und zur Führung abstaubte (21.).
Die hatte aber nicht lange Bestand: Pedro Neto steckte von links in die Mitte auf den aufgerückten Nuno Mendes, dessen Abschluss auf die lange Ecke Unai Simon nicht halten konnte - der Ausgleich (26.). In der Folge verpassten es beide Mannschaften, sich weitere Chancen zu erspielen, da sich auf beiden Seiten immer wieder kleine Fehler einschlichen. Kurz vor der Pause ging Spanien nach einem mustergültigen Angriff aber erneut in Führung: Pedri hatte auf Oyarzabal durchgesteckt, der Diogo Costa zum 2:1 überwand (45.).
Cristiano Ronaldo besorgt das 2:2 - es geht in die VerlängerungDie Portugiesen starteten entsprechend mit Wut im Bauch in den zweiten Durchgang und pressten weiterhin früh, während die Seleccion in Ballbesitz ruhig agierte und das Spiel zu beruhigen versuchte. Den ersten Abschluss hatte Fabian (56.). Auf der anderen Seite belohnte Cristiano Ronaldo seine Mannschaft aber für die starke erste Viertelstunde nach der Pause: Der starke Nuno Mendes ließ Mingueza stehen und flankte ins Zentrum, wo CR7 den abgefälschten Ball nur noch zum 2:2 über die Linie drücken musste (61.). Spanien wurde danach sofort aktiver, aber zunächst harmlos - abgesehen von Pedris (63.) und Williams' (69.) Abschlüssen.
Nach mehreren Wechseln ebbte der Spielfluss etwas ab, der eingewechselte Rafael Leao sorgte mit einer Flanke dann aber mal wieder für Gefahr vor dem spanischen Tor - Cucurella klärte zur Ecke (79.). Auf der Gegenseite parierte Diogo Costa gegen einen spanischen Joker: Isco, erstmals seit sechs Jahren wieder dabei, hatte es aus der Distanz versucht (83.). Nach einem abgewehrten Bruno-Fernandes-Freistoß (90.+2) ging es in die Verlängerung.
Verlängerung mit zwei unterschiedlichen Hälften - Entscheidung vom PunktIn der wirkten besonders die Spanier müde, während Portugal über die linke Seite mit Nuno Mendes und Rafael Leao immer wieder für Betrieb sorgte - ohne sich aber entscheidende Gelegenheiten zu erarbeiten. Den ersten Abschluss der Verlängerung hatte aber Cucurella, sein Dropkick ging drüber (98.). Ohne weitere Chancen wechselten beide Teams erneut die Seiten.
Pedro Porros frecher Versuch von der Mittellinie landete auf dem Tor (109.). Seine Spanier machten in der zweiten Hälfte der Verlängerung dann wieder das Spiel, Portugal ließ sich nur noch in die Defensive fallen. Der eingewechselte Diogo Jota hatte in der Schlussminute tatsächlich noch einmal die Chance auf das 3:2, sein Kopfball kam aber nicht auf das Tor (120.).

Die entscheidende Parade: Diogo Costa pariert gegen Spaniens Alvaro Morata. IMAGO/ANP
Folglich musste die Entscheidung im Elfmeterschießen fallen, wo einzig der spät gekommene spanische Kapitän Morata mit einem unplatzierten Schuss gegen Diogo Costa vergab, sodass sich die Portugiesen nach dem entscheidenden Elfmeter von Ruben Neves den zweiten Nations-League-Titel nach 2019 sicherten und gleichzeitig Titelverteidiger Spanien stürzten.


Nach der Sommerpause sind die Portugiesen in der WM-Quali in Armenien gefordert (6. September, 18 Uhr), Spanien tritt bereits zwei Tage vorher (20.45 Uhr) in Bulgarien an.
kicker