Neuer DFL-Medienvertrag: Drohneninterviews, Influencer in der Kurve, Only-Fans-Accounts


Wie die „Bild“ berichtet , plant die DFL bahnbrechende Veränderungen in der Fernsehübertragung von Ligaspielen. Die meisten Maßnahmen sollen zunächst in einer Testphase in der 2. Liga anlaufen. Dem Investigativressort von 11FREUNDE ist noch eine weitere Liste in die Hände gefallen, wie der Fußball hierzulande wieder näher an den Fan heranrücken soll. Es folgen exklusive Auszüge.

Fortan soll der Zuschauer bereits beim Anschwitzen der Profis hautnah dabei sein. Am Morgen eines Spieltags ist jeder Verein vertraglich dazu verpflichtet, einen Stammspieler abzustellen, der zum Interview nach dem morgendlichen Stuhlgang bereitsteht. In erster Linie soll es dabei um Konsistenzfragen und das Pressingverhalten gehen.

Darüber hinaus werden in den Schlafzimmern ausgewählter Spieler Kameras installiert, um „spannende Insights“ zu vermitteln. Das Bildmaterial soll dann in die Vorberichtserstattung integriert werden. Analyseansätze: das Abdrehverhalten, die Automatismen während der REM-Phase, die Abstände im Bett und die mit der Gemahlin vereinbarte Ausstiegsklausel. Wir können uns also auf griffige Didi-Hamann-Analysen freuen: „Das konnte heute ja nichts werden. Man sieht, Brandt ist bereits mit einer Verhärtung aufgewacht.“

Stadionvlogger erhalten bald „Full Access“ von der DFL. Das heißt, sie dürfen bereits bei der Anfahrt zum Stadion im Mannschaftsbus dabei sein. Der Vlogger soll dann beispielsweise den Bus filmen, mit dem Zeigefinger darauf zeigen und Sachen sagen wie „Der Bus“. Also unbedingt ein Like dalassen!

Vor jedem Spielen müssen mindestens zwei Profis einer Mannschaft ihre Only-Fans-Accounts bespielen. Für das hautnahe Erlebnis sollen sie im Idealfall Bildmaterial ihrer gelbblau eingefärbten Fußnägel liefern und/oder Nahaufnahmen ihrer beliebig austauschbaren Tätowierungen, vorzugsweise in Oberschenkelnähe.

Während des Spiels dürfen Torhüter bei gegnerischen Eckbällen via Livestream Fragen aus der Community beantworten.
Werner Otto / IMAGO

Nach einem Torerfolg sollen Drohnen zum Einsatz kommen, über einen Sprachcomputer kann Patrick Wasserziehr den Torschützen unmittelbar kontaktieren: „Endlich hat das Minutenzählen ein Ende! Wie viel Druck ist von Ihnen abgefallen, als Sie gerade eben das Tor erzielt haben?“

Auf der Ersatzbank wird es Zimmerduelle geben. Der Verlierer muss duschen.

Zur Emotionalisierung der Liga hat die DFL eine Kampagne ins Leben gerufen. Mit „Influencer, rein in die Kurve!“ sind deutsche Ultragruppierungen dazu angehalten, künftig mehr Content Creator in ihren Reihen aufzunehmen.

Rollo Ruhrmann soll Post-Match-Interviews direkt aus der Nasszelle führen, inklusive Körpersprachenanalyse. „Herr Kimmich, hat heute die richtige Haltung gefehlt? Ich meine, Sie stehen hier wie ein begossener Pudel!“

Nicht zuletzt soll das Spiel stärker gamifiziert werden, um die Zuschauer partizipieren zu lassen. Es geht unter anderem um vibrierende Butplugs für Stürmer, mithilfe derer der Fan durch Signalaussendung mitentscheiden kann, in welche Ecke er schießt. Fans sollen per App durch die Ersatzbank swipen können, um dem Trainer die Entscheidung zu erleichtern, wen er einwechselt. Außerdem, und das ist vermutlich die größte Revolution, sollen knifflige VAR-Entscheide bald per Publikumsjoker gelöst werden. Alles im Sinne der Emotionen!
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