News: Julian Nagelsmann, Zinedine Zidane, Série B

Wenn Julian Nagelsmann spricht, gehören ihm die Schlagzeilen. Nach zwei Jahren im Staatsdienst ist ihm das sehr wohl bewusst. Umso erstaunlicher ist es da, wenn er wie unter der Woche beim Trainerkongress in Leipzig freiherzig Gedankenauskunft gibt: Er denke nicht an eine Neuer-Rückkehr, möchte Kimmich zurück ins Mittelfeld beordern, Rüdiger solle sich zügeln, das mit dem Schnörres war eine dumme Idee… na gut: den letzten Themenblock hat er für sich behalten. Dafür hielt er aber nicht hinterm Berg, dass Matthias Sammers Generalkritik am deutschen Fußball ihn umtreibt. Auch Nagelsmann schlug einen mahnenden Ton an: Man müsse wieder altmodischer denken und „dass wir erst mal zu null spielen“. Das ist eine bemerkenswerte Eingebung vom modernsten Trainer des Landes. Das Team, das diesen Plan in Zukunft umsetzen soll, habe er größtenteils schon im Kopf. Zwölf Monate vor der WM ist auch das: bemerkenswert. Und gleichermaßen typisch für Nagelsmann. Der sich gerne aus dem Fenster lehnt und lieber jetzt schon Kimmich die zentrale Position im Mittelfeld garantiert, als diplomatisch herumzueiern. Wahrscheinlich auch, weil der Bundestrainer extrem Gefallen daran gefunden hat, die Schlagzeilen zu bestimmen.