Rückenwind dank "Feuerwerk": DFB-Frauen stören nur Kleinigkeiten

Mit dem Ergebnis waren Giulia Gwinn und Doppelpackerin Sydney Lohmann nach dem 6:0-Schützenfest der DFB-Frauen in Wien mehr als zufrieden. Luft nach oben gibt es vor der EM dennoch.
Maß genommen: Sydney Lohmann traf gegen Österreich doppelt. IMAGO/Beautiful Sports
Fast genau auf den Tag einen Monat dauert es noch, dann startet die deutsche Frauen-Nationalmannschaft in die EM-Endrunde. Eine Zeit, die das ambitionierte Team nutzen will, um an den letzten Stellschrauben zu drehen. "Wir sind in einem Prozess, wollen bei der EM was reißen", hielt Sydney Lohmann nach dem 6:0-Erfolg der Mannschaft in Österreich am ARD-Mikro fest und machte keinen Hehl daraus, dass trotz des überzeugenden Ergebnisses nicht alles optimal verlaufen war.
Konkret bemängelte die Mittelfeldspielerin fehlendes Tempo und Genauigkeit im Passspiel des zweiten Durchgangs. Zudem hätte die deutsche Auswahl "defensiv noch klarer" agieren können. Angesichts des bereits vor dem Seitenwechsel herausgespielten Endstands sei dies jedoch nur menschlich. "Wir haben schon vieles gut gemacht und arbeiten an den Kleinigkeiten. Das braucht man auch nicht überbewerten", so die 24-Jährige, deren Fazit nachvollziehbarerweise positiv ausfiel: "Kein Gegentor, sechs Tore - wir können schon zufrieden sein."
Auf persönlicher Ebene hatte Lohmann ohnehin einen absolut gelungenen Abend erlebt. Der nicht unbedingt als Torjägerin bekannten Taktgeberin glückten im 39. Länderspiel immerhin der fünfte und sechste Treffer im Trikot mit dem Adler. "Ich finde es lustig: Man steht hier, wenn man Tore schießt", scherzte sie zunächst über die Interview-Anfrage nach Abpfiff, schob dann aber direkt nach, dass "das auch einfach zeigt, dass man gut im Spiel war".
Blitzstart als DosenöffnerTatsächlich war Lohmann vom Anpfiff weg mehr als nur gut im Spiel gewesen. Nur 15 Sekunden brauchte sie für den Führungstreffer, der laut Giulia Gwinn einen entscheidenden Anteil an der ersten Hälfte gegen den ÖFB gehabt hätte. "Das gibt Rückenwind", befand die DFB-Kapitänin, für die "die erste Halbzeit wirklich ein Feuerwerk" gewesen sei: "Da kann man sehr stolz drauf sein."
Stolz war die Außenverteidigerin aber nicht auf das 6:0 in Wien. Auch das 4:0 zuvor gegen die Niederlande trage zum guten Gesamteindruck bei: "Wir haben es geschafft, zweimal zu null zu spielen und zehn Tore gegen Gegner geschossen, die nicht leicht zu bespielen sind." Für Lohmann die optimale Grundlage auf dem Weg zu einer erfolgreichen EM: "Wir nehmen die Energie von den zwei Spielen mit, die geben ein super Gefühl. Wir machen einfach weiter und bleiben bei uns."
kicker