YB verpasst den Sieg gegen Winterthur – FC Basel siegt 2:1 gegen GC


Christian Merz / KEYSTONE
(sda) YB kann nach dem erfolgreichen Saisonauftakt nicht nachlegen. Die Berner müssen sich in Winterthur mit einem 1:1 zufriedengeben.
NZZ.ch benötigt JavaScript für wichtige Funktionen. Ihr Browser oder Adblocker verhindert dies momentan.
Bitte passen Sie die Einstellungen an.
Das Unentschieden war leistungsgerecht. Die Gäste hatten in der ersten Halbzeit mehr vom Spiel, das Heimteam in der zweiten. Tatsächlich waren die Winterthurer am Ende sogar einem Sieg näher. So lief Christian Gomis in der 90. Minute allein auf den YB-Goalie zu, spitzelte den Ball aber knapp am Tor vorbei.
Das Skore hatte der Berner Sommer-Zugang Edimilson Fernandes eröffnet. Der 29-jährige Mittelfeldspieler zielte in der 24. Minute genau und überwand Winterthurs Stefanos Kapino mit einem Flachschuss in die entfernte Ecke. Es war das fünfte Super-League-Tor des Wallisers. Zuletzt hatte er im Mai 2022 getroffen, als er von Mainz an YB ausgeliehen war. Die Rückkehr zu den Bernern bedeutet für ihn mehr Spielzeit und damit auch eine grössere Chance, seine bisherigen 34 Einsätze im Nationalteam um weitere Spiele zu ergänzen.
In der zweiten Hälfte liessen Fernandes und seine Teamkollegen jedoch sichtlich nach. Derweil kamen die Winterthurer immer besser ins Spiel und glichen schliesslich durch Remo Arnold aus. Der Captain traf in der 64. Minute nach einem Eckball per Kopf. Zuvor hatte Randy Schneider bereits eine gute Möglichkeit ausgelassen und war Christian Gomis bei einem vermeintlichen Treffer im Offside gestanden. Dieses Schicksal beklagte später auch YBs Chris Bedia, der in der ersten Halbzeit Glück hatte, dass eine Tätlichkeit nicht geahndet worden war.
Mit dem 1:1 blieb Winterthur zum dritten Mal in Folge gegen die Young Boys unbesiegt.
Geubbels führt St. Gallen gegen Servette zum nächsten SiegSalvatore Di Nolfi / KEYSTONE
Der FC St. Gallen schlägt nach Meister Basel auch den Zweitplatzierten der letzten Saison. Gegen Servette kommen die Ostschweizer zu einem 4:1-Auswärtssieg.
Willem Geubbels sammelt weiter Argumente für einen Transfer in eine Top-Liga. Der französische Stürmer des FC St. Gallen, der bereits zum Auftakt gegen Basel zum Matchwinner geworden war, avancierte in Genf erneut zum Mann des Spiels. Sein Doppelpack in der 11. und 18. Minute bildete die Grundlage für den zweiten Ostschweizer Erfolg im zweiten Spiel.
Der erste Treffer ging allerdings auch auf die Kappe von Servette-Goalie Jérémy Frick. Der Captain, der in der Meisterschaft erneut den Vorzug gegenüber Joël Mall erhielt, wollte weit nach vorne spielen, traf aber das Bein von Geubbels. Dieser beförderte den Ball danach mit der Brust über die Torlinie. Sieben Minuten erhöhte der kaum bedrängte Geubbels aus kürzester Distanz auf 2:0. Über den 23-Jährigen, dessen Marktwert auf zehn Millionen Euro geschätzt wird, wird schon länger gemunkelt, dass er den Klub verlassen könnte. Es gibt offenbar einige Interessenten, doch die St. Galler sind noch nicht schwach geworden. Geubbels zeigt mit seinen Leistungen ausserdem, dass er mit den Gedanken noch immer beim aktuellen Verein ist.
Neben Geubbels überzeugte auch Nachwuchstalent Alessandro Vogt. Der 20-Jährige kam zu seinem zweiten Startelf-Einsatz bei St. Gallen und dankte es mit dem Treffer zum 3:1. Nach einem Eckball kam er etwas glücklich frei zum Ball und erzielte sein erstes Tor in der Super League. Es war die prompte Antwort auf Servettes Anschlusstreffer durch Miroslav Stevanovic drei Minuten davor. Den Schlusspunkt setzte Aliou Baldé per Penalty.
Während St. Gallen nach zwei Runden mit dem Punktemaximum dasteht, blicken die Genfer auf eine unglückliche Woche mit Niederlagen gegen YB, Viktoria Pilsen und nun auch St. Gallen zurück.
Otele wendet Basler Fehlstart abGeorgios Kefalas / KEYSTONE
Im ersten Heimspiel der noch jungen Meisterschaft zeigte sich der Meister optisch dominant, alles in allem aber auch wenig zwingend. Die Parallelen zum Auftakt vor einer Woche in St. Gallen (1:2) waren unübersehbar. Der FCB ging in Führung, verpasste es, den Vorsprung auszubauen und kassierte dann einen Gegentreffer nach einem Corner. Diesmal wusste man aber zu reagieren und damit einen veritablen Fehlstart in die Ära mit Cheftrainer Ludovic Magnin abzuwenden.
Ebenfalls wie in St. Gallen zeigte sich Basels Topskorer und Captain Xherdan Shaqiri zunehmend genervt, weil er wenig brauchbare Bälle erhielt. GC-Trainer Gerald Scheiblehner hatte einen Bewacher abgestellt, der Shaqiri auf Schritt und Tritt verfolgte. Bei einem Freistoss war dies nicht möglich. Eine Viertelstunde vor Schluss zirkelte Shaqiri diesen genau auf den Kopf von Philip Otele, der perfekt in die Ecke verlängerte.
Nach einem FCB-Start mit viel Elan war das 1:0 erst in der letzten Minute vor der Pause gefallen. Nicolas Vouilloz eroberte den Ball im Mittelfeld energisch – nach Meinung von GCs Luke Plange etwas zu rustikal – und Otele bezwang Goalie Justin Hammel mit einem eigentlich harmlosen Flachschuss.
Das 1:1 durch einen Kopfball von Maksim Paskotsi in der 69. Minute war dann ein üppiger Lohn für ein sehr defensiv eingestelltes GC. Am Ende reichte es aber wie schon zum Auftakt gegen Luzern (2:3) trotz generösem Einsatz nicht zu einem Punkt. Das junge, international zusammengewürfelte Ensemble zahlt vorerst Lehrgeld.
nzz.ch