Hoffnung auf Zoll-Einigung zwischen USA und EU

Dem Treffen zwischen EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und US-Präsident Donald Trump an diesem Sonntag in Schottland waren nach Angaben einer Kommissionssprecherin intensive Verhandlungen "auf technischer und politischer Ebene" vorangegangen.
"Die Chefs werden nun Bilanz ziehen und prüfen, inwieweit ein ausgewogenes Ergebnis erzielt werden kann, das für Unternehmen und Verbraucher auf beiden Seiten des Atlantiks Stabilität und Vorhersehbarkeit bietet."
Trump: "Der größte Deal von allen"Von der Leyen schrieb zuvor auf der Plattform X, die Entscheidung zu dem Treffen sei nach einem "guten Telefonat" mit Trump gefallen. Diskutiert werden sollten die "transatlantischen Handelsbeziehungen" und, wie diese stark gehalten werden können.

Trump bestätigte ein paar Stunden später bei seiner Ankunft in Schottland das Treffen: "Wir werden sehen, ob wir einen Deal machen", sagte er. Falls das gelinge, wäre es "der größte Deal von allen". Von der Leyen sei eine "hoch angesehene Frau", man freue sich auf das Treffen. "Das wird gut werden", betonte der US-Präsident. Die Chancen auf eine Einigung bezifferte er auf eine "gute 50:50-Chance". Vor seinem Aufbruch hatte er sich bereits ähnlich geäußert. "Ich denke, die EU hat ziemlich gute Chancen, eine Einigung zu erzielen", sagte er da auch.
Einigung mit JapanAm Mittwoch hatte Trump die Senkung von angedrohten Zöllen auf die Einfuhr europäischer Produkte in Aussicht gestellt - wenn die Europäische Union ihren Markt stärker für die USA öffnet. Davor hatte Bundeskanzler Friedrich Merz angedeutet, dass im Handelsstreit eine Einigung bevorstehen könnte.
Trump hatte sich gerade erst mit Japan auf Zölle von 15 Prozent geeinigt - das ist deutlich weniger als ursprünglich geplant. Auch mit der EU verhandeln die USA seit Wochen über einen Handelsdeal, der von Trump bereits angekündigte Zölle von 30 Prozent zum 1. August noch verhindern soll.
Trump warnt Europa vor Migranten und WindrädernBei seiner Ankunft in Schottland hatte der US-Präsident Europa eindringlich vor zwei zentralen Gefahren gewarnt. Seiner Meinung nach droht dem Kontinent wegen Windrädern und Immigration der Untergang. "Man fliegt darüber und sieht überall diese Windräder, die Eure schönen Felder und Täler ruinieren und Eure Vögel umbringen", sagte er am Flughafen Glasgow Prestwick. Windräder schadeten auch dem Meer, behauptete er weiter.

Ferner pochte Trump darauf, dass Europa die "schreckliche Invasion" durch Einwanderer stoppen müsse. Die Immigration vernichte Europa, so wie Windräder die Schönheit der europäischen Länder zunichtemachten, meinte er weiter. Trump will in Schottland unter anderem zwei Golfresorts besuchen, die seiner Immobilienfirma gehören. Zudem will er britischen Angaben zufolge am Montag Premierminister Keir Starmer treffen.
pg/pgr (dpa, afp)
dw