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Gewitter: So schützt man sich richtig bei Blitz und Donner

Gewitter: So schützt man sich richtig bei Blitz und Donner

Es fängt an zu stürmen, am Himmel ziehen immer dunklere Wolken auf und der Blick nach oben verheißt nichts Gutes. Gerade im Sommer – an sehr heißen und schwülen Tagen – sind Blitz und Donner keine Seltenheit. Stefan Zender vom Wetterportal wetterkontor.de weiß, wie man sich beim Gewitter verhalten sollte.

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Über die feuchtwarme Luftschicht am Boden schieben sich kältere Luftmassen. Die Sonne heizt die bodennahe Luftschicht weiter auf. Warmluft schießt nach oben, der Wasserdampf kondensiert und bildet riesige Haufenwolken. Diese Gewitterwolken können bis in eine Höhe von 19 Kilometern reichen. In der Wolke entstehen Eispartikel, die sich schnell zu Hagelkörnern entwickeln. Eispartikel und Hagelkörner reiben sich aneinander. Durch diese Reibung entstehen elektrische Ladungen. Am Rande der Stratosphäre bildet sich der für eine Gewitterwolke typische Eisschirm.

An Wolkenoberkante, -unterkante und dem Erdboden herrschen jetzt unterschiedliche Spannungen, deren Ladung immer stärker wird. Blitze sind schließlich ein „Kurzschluss” in einer Gewitterwolke oder zwischen einer Gewitterwolke und ihrer Umgebung.

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Gewitter kündigen sich vor allem durch die Wolken an. Wenn die Haufenwolken immer größer und mächtiger werden und die Kanten an der Oberseite der Wolken zerfransen, könnte es Schauer und Gewitter geben.

Ein weiteres Anzeichen ist eine hohe Luftfeuchtigkeit bei hohen Temperaturen und natürlich Donnergrollen oder Wetterleuchten, sofern sich ein Gewitter nähert. Dann wird es Zeit, sich einen sicheren Unterschlupf zu suchen.

Man sollte Hügel, Seen, Flüsse, Bäume und Masten meiden. Sofern man keinen Schutz in einem Haus oder in einem Fahrzeug suchen kann, ist es am besten, sich eine Mulde zu suchen, in die Hocke zu gehen, die Füße zusammenzustellen und die Arme um die Beine zu legen.

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Dadurch hat der Blitz möglichst wenig Angriffsfläche. Wichtig ist auch, dass es in der Senke oder Mulde nicht feucht ist. Steht in der Senke Wasser, kann sich Spannung im Boden sehr gut übertragen. Blitze suchen sich immer den einfachsten Weg. Dazu gehört auch der Weg über Wasser und Feuchtigkeit – wegen der guten Leitfähigkeit.

Wer auf einem See paddelt, muss ebenso wie Schwimmer oder Taucher die sichere Uferzone erreichen. Wasser leitet den Blitz auch noch 100 Meter entfernt vom Einschlagsort. Ein wirksamer Blitzschutz ist auf Booten praktisch unmöglich: Deshalb haben offene Boote bei Gewitter nichts auf dem Wasser zu suchen.

Wenn ein Gewitter aufzieht oder naht, sollte man den Aufenthalt im Freien grundsätzlich vermeiden. Der Sportplatz sollte schnellstens verlassen werden, ein Fußballspiel oder der Trainingsbetrieb beispielsweise sofort abgebrochen werden – denn auch Blitzeinschläge ins Feld sind extrem gefährlich.

Die Spannung eines in unmittelbarer Nähe einschlagenden Blitzes kann sich tatsächlich über das Wasserleitungsnetz ausbreiten. Auch wenn die Gefahr, über das Leitungswasser einen Stromschlag zu bekommen, im Gegensatz zu anderen Gefahren eher gering ist, sollte man das Duschen lieber verschieben. Das gilt natürlich auch für alle anderen Tätigkeiten mit Kontakt zu Leitungswasser.

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Bei einem Blitzeinschlag in der Umgebung des Hauses kann die Spannung auch auf eine in der Nähe verlaufende Strom- oder Telefonleitung überspringen und wird von dieser bis zum Haus geleitet. Besonders teure oder empfindliche Elektronik sollte also vom Netz genommen werden, sofern kein innerer Blitzschutz existiert.

Das Telefonieren mit dem Handy oder einem schnurlosen Festnetztelefon ist ungefährlich – die Basisstation kann allerdings durch Überspannung zerstört werden. Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte am besten alle Stecker von Elektrogeräten ziehen.

Bei einem Gewitter sollte kein Regenschirm benutzt werden: Er stellt die höchste Erhebung dar.

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Bei einem Blitzschlag schützt das Auto wie ein Faradayscher Käfig, also ein vollständig geschlossenes Metallgitter. Falls ein Auto vom Blitz getroffen wird, entsteht nur an der Oberfläche eine starke Ladung. Die komplette Spannung wird über die Außenseiten des Autos in die Erde abgeleitet. Im Fahrzeuginneren entsteht kein elektrisches Feld. Die Fenster sollten aber geschlossen sein.

Rad-, aber auch Motorradfahrende sollten bei einem Gewitter auf jeden Fall die Fahrt unterbrechen. Also: absteigen, dann einen Abstand von mindestens drei Metern zum Gefährt einhalten und am besten auf Asphalt in die Hocke gehen, besser noch ein schützendes Gebäude aufsuchen.

Gut zu wissen: Wenn zwischen einem sichtbaren Blitz und einem Donner drei Sekunden vergehen, ist das Gewitter weniger als einen Kilometer entfernt. Die Gefahr ist erst vorbei, wenn man eine halbe Stunde lang keinen Donner mehr wahrgenommen hat.

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RND/js/do

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