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Bericht: Arzneimittelbezogene Ansprüche und Beschwerden sind seit August 2024 um 123 % gestiegen

Bericht: Arzneimittelbezogene Ansprüche und Beschwerden sind seit August 2024 um 123 % gestiegen
Die geschätzten öffentlichen Ausgaben für Medikamente in Höhe von 19,4 Milliarden Pesos bis Ende 2024 reichten nicht aus, um den Kolumbianern rechtzeitig die benötigten Behandlungen zu ermöglichen. Dies geht aus dem jüngsten „Health in Figures“-Bulletin von Acemi vom Juni 2025 hervor, das die Entwicklung der Medikamentenausgaben in Kolumbien zwischen 2021 und 2024 detailliert beschreibt.
Der Bericht, der auf Daten des Arzneimittelpreisinformationssystems (Sismed) des Gesundheitsministeriums basiert, zeigt, dass die Zahl der arzneimittelbezogenen Beschwerden seit August letzten Jahres um 123 % gestiegen ist. Im Januar 2025 erreichte das Land mit 52.655 Anfragen, Beschwerden, Ansprüchen und Ersuchen (PQRS) zum Zugang zu Gesundheitstechnologien, vor allem Arzneimitteln, seinen Höhepunkt.

Zwischen 2021 und 2024 stiegen die öffentlichen Ausgaben für Medikamente jährlich um mehr als 6 %. Foto: Mauricio Moreno / EL TIEMPO

Steigende und konzentrierte Ausgaben
Das Acemi-Bulletin berichtet, dass die Gesamtausgaben für Medikamente (öffentlich und privat) von 20 Milliarden Dollar im Jahr 2021 auf geschätzte 28,9 Milliarden Dollar im Jahr 2024 gestiegen sind. In diesem Sinne beziehen sich öffentliche Ausgaben auf das, was innerhalb des Systems abgegeben wird, und private Ausgaben auf das, was über den kommerziellen Kanal konsumiert wird.
Der öffentliche Anteil macht zwischen 62 und 67,2 Prozent der Gesamtsumme aus, wobei er in den Jahren 2023 und 2024 das größte Gewicht haben wird. Allein im letzten Jahr beliefen sich die öffentlichen Ausgaben auf 19,4 Billionen Dollar.
Die Gründe für dieses Wachstum sind auf mehrere Faktoren zurückzuführen: die Einbeziehung neuer Technologien in den Health Benefits Plan (PBS), steigende internationale Rohstoffpreise, die Einbeziehung kostenintensiver Behandlungen und eine alternde Bevölkerung.

Kolumbien gab im Jahr 2024 19,4 Milliarden Dollar für Medikamente aus. Foto: iStock

Eine der wichtigsten Erkenntnisse besteht darin, dass zwischen 58 und 63 Prozent der öffentlichen Ausgaben auf vier Therapiegruppen entfallen: antineoplastische und immunmodulatorische Mittel, Medikamente für den Verdauungstrakt und den Stoffwechsel, Medikamente für das Herz-Kreislauf-System sowie Medikamente für das Blut und die blutbildenden Organe.
Die Gruppe, deren Ausgabenanteil am stärksten zunahm, waren dermatologische Produkte mit einem kumulierten Wachstum von 75,7 % zwischen 2021 und 2024. Es folgten Herz-Kreislauf-Medikamente (38,6 %) und Medikamente für die Atemwege (30,5 %).
Die meistverkauften und teuersten Medikamente
Dem Bericht zufolge konzentrierten sich im Jahr 2023 26,6 % des Gesamtwerts der über den institutionellen Kanal gelieferten Arzneimittel auf nur 30 Produkte. Darunter stechen die folgenden hervor:
  1. Empagliflozin zur Behandlung von Typ-2-Diabetes, 294.346 verkaufte Einheiten.
  2. Pembrolizumab, ein monoklonaler Antikörper zur Krebsbehandlung, mit geschätzten Kosten von 283 Milliarden Dollar.
  3. Nivolumab, ein weiteres Immuntherapeutikum für die Onkologie, kostete 238 Milliarden Dollar.
  4. Metformin, ein klassisches orales Antidiabetikum mit einem Umsatz von über 150 Milliarden.
Bei den Krebsmedikamenten (antineoplastischen Mitteln), die bis zu 17,5 % der Ausgaben ausmachen, werden 94 % des Budgets für Medikamente bereitgestellt, die als „andere antineoplastische Mittel“ klassifiziert werden, wie etwa Pembrolizumab, Osimertinib, Ibrutinib, Ruxolitinib und Nivolumab.

Krebsmedikamente (antineoplastische Wirkstoffe) machen bis zu 17,5 % der Ausgaben aus. Foto: iStock

Auch Medikamente gegen Typ-2-Diabetes spielen eine wichtige Rolle: Über 83 Prozent der Ausgaben in dieser Kategorie entfallen auf orale Antidiabetika, wobei die Investitionen auf 1,1 bis 1,4 Billionen US-Dollar geschätzt werden.
Autoimmunerkrankungen und Gerinnungsstörungen: weitere Kostenquellen
Medikamente gegen Autoimmunerkrankungen machten zwischen 6,4 % und 6,6 % der gesamten Arzneimittelausgaben aus. Wirkstoffe wie Adalimumab, Mycophenolsäure, Abatacept und Tofacitinib stechen dabei hervor.
Erhebliche Summen wurden auch für Erkrankungen im Zusammenhang mit Gerinnungsstörungen wie Hämophilie und idiopathischer thrombozytopenischer Purpura bereitgestellt. Gerinnungsfaktor VIII und Eltrombopag gehörten mit Ausgaben von 234 Milliarden Dollar bzw. 142 Milliarden Dollar zu den teuersten Medikamenten.
Bei den Antikoagulanzien machten Apixaban, Enoxaparin und Rivaroxaban aufgrund ihrer Verwendung zur Vorbeugung von Schlaganfällen, Thrombosen und Embolien einen erheblichen Teil des Budgets aus.
Ungleicher Zugang nach Regionen
Trotz der Budgeterhöhung ist der Zugang zu Medikamenten im Land weiterhin ungleich verteilt. Laut dem Bulletin ist die Nachfrage nach Medikamenten in 20 Departements höher als im Landesdurchschnitt.
Guaviare führt die Liste mit einer von fünf Beschwerden im Zusammenhang mit Medikamenten an. Auch Norte de Santander und Santander melden hohe Zahlen mit 10 bis 12 PQRS pro 100 Gesundheitsbeschwerden.
Betrachtet man die Beschwerderate pro 1.000 Einwohner, gehören Departements wie Meta, Cauca, Cundinamarca, Bogotá, Antioquia und Valle del Cauca zu den am stärksten betroffenen.

Rate der arzneimittelbedingten Beschwerden pro 1.000 Einwohner. Foto: Acemi

Und was nun?
Das Bulletin schließt mit einer wichtigen Warnung: Die Kostenübernahme für teure Behandlungen ist für die finanzielle Absicherung kolumbianischer Haushalte von entscheidender Bedeutung. Fehlt der Zugang, müssen Familien katastrophale Kosten tragen oder lebensrettende Behandlungen abbrechen.
Acemi betont, dass diese Informationen in Fachforen unter Beteiligung aller Akteure des Gesundheitssystems diskutiert werden sollten. Die nächste Ausgabe des Bulletins verspricht, tiefer in die Arzneimittelvertriebskanäle einzutauchen und so einen umfassenden Überblick über die nationalen Arzneimittelausgaben zu ermöglichen.
Umwelt- und Gesundheitsjournalist
eltiempo

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