Infoem im Rampenlicht: Morena strebt in Edomex sein Aussterben an

Das Parlament von Edomex, das von Morena dominiert wird, bereitet sich auf die Abstimmung über die Auflösung des Transparenzinstituts Infoem vor. Die Debatte ist gespalten.
Das Institut für Transparenz, Zugang zu öffentlichen Informationen und Schutz personenbezogener Daten des Staates Mexiko und der Gemeinden (Infoem) steht kurz vor dem Aus. Eine von Morena initiierte Initiative, über die am 26. Juni abgestimmt wird, zielt auf die Auflösung des autonomen Gremiums ab und löst damit eine heftige Debatte über Sparmaßnahmen, Rechenschaftspflicht und politische Kontrolle aus.
Die Zukunft der Transparenz im mexikanischen Bundesstaat steht auf dem Spiel. Das Parlament bereitet sich darauf vor, am 26. Juni über eine umstrittene Initiative abzustimmen, die die Auflösung von Infoem vorschlägt. Infoem ist eine autonome Agentur, die das Recht der Bürger auf öffentliche Informationen und den Schutz ihrer persönlichen Daten gewährleisten soll.
Der von der Mehrheit von Morena und seinen Verbündeten vorangetriebene Vorschlag sieht vor, die Funktionen von Infoem in das Büro des Rechnungsprüfers der Legislative und andere interne Regierungsaufsichtsbehörden zu integrieren. Diese Maßnahme wurde in den Ausschüssen gebilligt und steht kurz vor der Ratifizierung durch das Plenum.
Die Argumente dafür: Sparsamkeit und Effizienz
Die Befürworter der Initiative argumentieren, die Schließung von Infoem sei ein Akt republikanischer Sparpolitik. Sie behaupten, das Institut sei eine „bürokratische und belastende Struktur“, und seine Schließung werde die Betriebskosten senken und Doppelfunktionen vermeiden.
Einige Abgeordnete warfen Infoem vor, den Weg verloren zu haben. Sie verwiesen auf angeblich unnötige Ausgaben wie Reisekosten und die Unterstützung eines institutionellen Maskottchens als Beleg für Ineffizienz und Verschwendung. Offiziell heißt es, die Transparenz werde nicht verschwinden, sondern von den staatlichen Kontrollorganen effizienter und wirtschaftlicher umgesetzt.
Die Gegenstimmen: Ein demokratischer Rückschlag
Auf der anderen Seite betrachten Opposition und zivilgesellschaftliche Organisationen die Maßnahme als einen schweren Rückschlag für die Demokratie und einen direkten Angriff auf die Rechenschaftspflicht. Sie argumentieren, die Abschaffung eines autonomen Gremiums und die Übertragung seiner Funktionen an eine Regierungsbehörde stelle einen klaren Interessenkonflikt dar, da die Regierung in Fragen der Transparenz sowohl Richter als auch Geschworene wäre.
„Die Entfernung oder Abschaffung des Transparenzinstituts bedeutet, den Menschen ihre Menschenrechte zu nehmen, denn diese sind in der Verfassung verankert“, warnte José Martínez Vilchis, Präsident von Infoem, und bezeichnete die Maßnahme als „demokratischen Rückschritt“.
Kritiker weisen darauf hin, dass die Existenz autonomer Kontrollorgane eine Voraussetzung der Bundesverfassung sei und ihre Abschaffung im mexikanischen Bundesstaat einen gefährlichen Präzedenzfall schaffen würde. Die Diskussion, so argumentieren sie, sollte sich nicht darum drehen, ob Infoem teuer sei, sondern vielmehr darum, wie der Schutz des Informationszugangsrechts und des Datenschutzes gewährleistet werde, wenn das Kontrollorgan verschwindet.
Ein nationaler Trend
Das mögliche Verschwinden von Infoem ist kein Einzelfall. Es ist Teil eines landesweiten Trends, der die Regierungspartei unter dem Deckmantel der Sparpolitik dazu veranlasst, autonome Organisationen zu schwächen oder zu beseitigen. Diese Debatte im Bundesstaat Mexiko ist daher ein weiteres Kapitel in einem größeren Kampf um die institutionelle Struktur des Landes und das Machtgleichgewicht. Die Abstimmung am 26. Juni wird darüber entscheiden, ob Mexikos bevölkerungsreichster Bundesstaat ein Modell stärkerer staatlicher Kontrolle über Informationen verfolgt oder ob das Gegengewicht einer autonomen Bürgerorganisation erhalten bleibt.
La Verdad Yucatán