Monreal kündigt Reform des Auslieferungsgesetzes an: Mexiko macht seinen Schritt

In einer klaren Reaktion auf die jüngsten Maßnahmen der USA in den Fällen von Ovidio Guzmán und Julio César Chávez Jr. hat der morenaische Senator Ricardo Monreal erklärt, dass die Reform des Auslieferungsgesetzes eine gesetzgeberische Priorität haben werde, um das Gleichgewicht mit Washington wiederherzustellen.
Die politische Landschaft zwischen Mexiko und den USA hat sich verändert. Nur wenige Stunden nach der Verhaftung von Julio César Chávez Jr. und dessen Verbindungen zum Sinaloa-Kartell hat einer der einflussreichsten Politiker der mexikanischen Regierungspartei einen strategischen Schritt vorgeschlagen: die Reform des Auslieferungsgesetzes.
Ricardo Monreal, Morenas Koordinator im Kongress, kündigte an, dass die Überprüfung und Aktualisierung dieses wichtigen Gesetzes ab September, wenn die nächste reguläre Sitzungsperiode beginnt, Priorität haben werde. Die Entscheidung, so Monreal, sei eine Reaktion auf die Notwendigkeit, die internationalen Instrumente zu überprüfen, die die Auslieferung mexikanischer Staatsbürger an andere Länder regeln.
Obwohl die Ankündigung als notwendige rechtliche Modernisierung dargestellt wird, macht sie der Kontext zu einer starken politischen Reaktion. Monreal betonte ein Schlüsselkonzept: die „gegenseitigen Verpflichtungen“, die im Auslieferungsvertrag zwischen Mexiko und den USA verankert sind. Diese diplomatische Sprache signalisiert, dass die Zusammenarbeit nicht einseitig erfolgen kann; Mexiko ist der Ansicht, dass auch die USA Verpflichtungen haben und nicht einfach Auslieferungen ohne Gegenleistung verlangen können.
Die Ankündigung erfolgt zu einem Zeitpunkt erhöhter Brisanz. Die mexikanische Regierung steht unter enormem medialen und politischen Druck wegen Ovidio Guzmáns Abkommen in den USA und nun auch wegen der spektakulären Verhaftung von Chávez Jr. – ein Fall, den Washington mit maximaler Publizität behandelt hat.
„Der Auslieferungsvertrag legt die gegenseitigen Pflichten zwischen dem ersuchenden Land und dem Land fest, das die Person ausliefert.“ – Ricardo Monreal, Morena-Koordinator.
Der Reformvorschlag kann als Versuch der mexikanischen Legislative interpretiert werden, ein gewisses Maß an Kontrolle und Souveränität über einen Prozess zurückzugewinnen, der zu einer ständigen Quelle des Drucks des nördlichen Nachbarn geworden ist. Durch eine Gesetzesrevision könnte Mexiko klarere Mechanismen, einen besseren Schutz seiner Bürger oder strengere Bedingungen für die Auslieferung schaffen.
Monreal, der die Haltung von Präsidentin Claudia Sheinbaum im Fall Ovidio öffentlich unterstützte, signalisiert damit, dass das politische Establishment Mexikos bereit ist, seine juristischen Mittel einzusetzen, um dem entgegenzuwirken, was manche als Übergriff Washingtons empfinden.
Die Diskussion über diese Reform im September wird ein Schlüsselindikator für die bilateralen Beziehungen sein. Es wird sich nicht um eine bloße technisch-juristische Debatte handeln, sondern vielmehr um eine Machtverhandlung, in der Mexiko seine Position gegenüber den Sicherheitsforderungen der USA bekräftigen will.
La Verdad Yucatán