Teenie-Genies gewinnen Earth Prize mit PURA-Luftreiniger

Zwei Teenager, Tomáš Čermák (18) aus der Tschechischen Republik und Anna Podmanická (19) aus der Slowakei, haben den renommierten Earth Prize 2025 gewonnen. Ihre Erfindung PURA nutzt Licht und Plasma, um Verunreinigungen und antibiotikaresistente Bakterien aus dem Wasser zu entfernen und gibt damit weltweit Hoffnung.
Die Innovation von Tomáš Čermák und Anna Podmanická, genannt PURA, stellt einen bedeutenden Durchbruch in der Wasseraufbereitungstechnologie dar und befasst sich mit zwei der drängendsten Probleme unserer Zeit: Wasserverschmutzung und die wachsende Bedrohung durch Antibiotikaresistenzen. Das PURA-System ist das Ergebnis einer genialen Synergie zwischen zwei unterschiedlichen Forschungsfeldern. Anna Podmanická brachte ihre Expertise in der Wasseraufbereitung mittels Photokatalyse ein, einem Verfahren, bei dem Licht einen Katalysator aktiviert, der Schadstoffe abbaut. Tomáš Čermák steuerte seine Arbeit zur Nutzung von Corona-Entladungsplasma (AC-Kaltplasma) bei, einer Technologie, die sowohl chemische Schadstoffe als auch pathogene Mikroorganismen, einschließlich antibiotikaresistenter Bakterien, wirksam zerstören kann.
PURA integriert diese beiden Technologien in einem zweistufigen System. Obwohl Photokatalyse und Kaltplasmabehandlung unabhängig voneinander zur Wasseraufbereitung untersucht wurden, macht die Kombination beider Verfahren in einem einzigen Gerät PURA zu einer völlig neuartigen und vielversprechenden Lösung. Dieser duale Ansatz ermöglicht eine gründlichere und effizientere Dekontamination. Das Problem, das PURA lösen soll, ist alarmierend: Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) schätzt, dass Antibiotikaresistenzen bis 2050 jährlich rund 10 Millionen Todesfälle verursachen könnten. Diese Krise wird maßgeblich durch das Abwasser von Krankenhäusern, landwirtschaftlichen Betrieben und Industriebetrieben verschärft, das Antibiotika und resistente Bakterien enthält und letztlich Trinkwasserquellen verunreinigt.
Der Weg von Tomáš Čermák und Anna Podmanická zur Gründung von PURA ist geprägt von individuellem Engagement und fruchtbarer Zusammenarbeit. Tomáš, ein 18-jähriger Autismus-Aktivist, ist zugleich der erste Highschool-Forscher am Institut für Plasmaphysik der Tschechischen Akademie der Wissenschaften. Anna, 19, ist eine preisgekrönte Nachwuchswissenschaftlerin aus der Slowakei, die für ein renommiertes Sommerprogramm der Universität Oxford ausgewählt wurde. Diese individuellen Wege, reich an Erfolgen und wissenschaftlicher Neugier, führten zur Gründung von PURA.
Ihre ersten Prototypen haben bereits gezeigt, dass sie kleine Wassermengen reinigen können. Damit eignen sie sich ideal für den Heimgebrauch und bieten Familien Zugang zu saubererem Trinkwasser. Die Anerkennung durch den Earth Prize, der mit 12.500 US-Dollar für die europäischen Gewinner und bis zu 100.000 US-Dollar für den globalen Gewinner dotiert ist, gibt ihnen den nötigen Anstoß, ihre Erfindung weiterzuentwickeln. Mit dieser Unterstützung planen Tomáš und Anna die Entwicklung eines Prototyps der nächsten Generation, der Dutzende Liter Wasser aufbereiten kann und PURA so einer größeren Wirkung näher bringt.
Die langfristige Vision dieser jungen Innovatoren ist ehrgeizig: Sie wollen ihre leicht integrierbare Technologie für den Einsatz in Kläranlagen skalieren. Dieser Ansatz würde Verschmutzung und Antibiotikaresistenz direkt an der Quelle bekämpfen, bevor Schadstoffe aquatische Ökosysteme und Trinkwasserquellen erreichen. Plattformen wie der Earth Prize, ein „Ideen-Inkubator“, der Mentoring und Finanzierung bietet, unterstreichen die entscheidende Bedeutung von Unterstützungssystemen, um die brillanten Ideen junger Menschen in Lösungen mit echter Wirkung umzusetzen.
„Dies ist erst der Anfang unserer Reise. Die Auszeichnung als globaler Gewinner des Earth Prize macht unsere Forschung zu einer globalen Plattform im Kampf gegen Wasserverschmutzung. Noch wichtiger ist jedoch, dass sie unsere Mission bestärkt, das Bewusstsein für die Bedrohung durch Arzneimittel- und Antibiotika-Verunreinigungen in unserem Wasser zu schärfen.“ – Tomáš Čermák und Anna Podmanická.
Für Tomáš und Anna geht der Earth Prize 2025 über die Anerkennung ihres wissenschaftlichen Einfallsreichtums hinaus. Ihr grundlegendes Ziel ist es, diese Plattform zu nutzen, um eine wichtige Botschaft zu verbreiten: die dringende Notwendigkeit, das globale Bewusstsein für die ernsthafte Bedrohung durch die Verunreinigung von Wasser durch Arzneimittel und die Verbreitung antibiotikaresistenter Bakterien zu schärfen. Sie wissen, dass ihre Erfindung PURA nicht nur eine technologische Lösung ist, sondern auch ein Instrument zur Aufklärung und zur Förderung eines Mentalitätswandels.
Der Earth Prize, der die nächste Generation von Umweltinnovatoren inspirieren und fördern soll, passt perfekt zur Mission dieser jungen Menschen. Der Wettbewerb hat sich als effektives Sprungbrett für frühere Projekte erwiesen. So konnte beispielsweise das Gewinnerteam von 2023, Team Delavo, dank des Preisgeldes seinen Filter für das Recycling von Wäscheabwasser patentieren und eine Partnerschaft mit einem nationalen Hersteller eingehen. Dies zeigt, welches Potenzial in der Umsetzung jugendlicher Ideen in konkrete, marktfähige Lösungen steckt.
Peter McGarry, Gründer der Earth Foundation, der Organisation, die den Preis organisiert, betonte die Bedeutung der Arbeit von Tomáš und Anna: „Die Auswahl von PURA ... ist eine eindrucksvolle Erinnerung daran, was junge Menschen erreichen können. Mit PURA verbinden Tomáš und Anna wissenschaftliche Exzellenz mit tiefem Verantwortungsbewusstsein und bieten eine Lösung, die die Gesundheit von Mensch und Planet verbessern kann.“ Diese Worte unterstreichen die Idee, dass Innovation, kombiniert mit einem Engagement und Bewusstseinsbildung, nicht nur technologische Lösungen, sondern auch eine soziale Bewegung hin zu einer nachhaltigeren und gesünderen Zukunft hervorbringen kann. PURAs Geschichte ist ein leuchtendes Beispiel für das Potenzial junger Menschen, globalen Krisen mit Kreativität und Entschlossenheit zu begegnen.
La Verdad Yucatán