Betschdorf. Krankenschwestern, sie haben einen Monat lang humanitäre Arbeit in Togo geleistet.

Die befreundeten Krankenschwestern Mélissa Haushalter (25), Charlotte Leraitre (25) und Clara Gossmann (26) lernten sich während ihrer Ausbildung an der Krankenpflegeschule Brumath (Abschlussjahrgang 2018–2021) kennen. Ihr Abschlusspraktikum im Senegal konnte aufgrund von Covid nicht stattfinden, doch der Wunsch der drei Freundinnen, eines Tages an einer humanitären Reise nach Subsahara-Afrika teilzunehmen, blieb weiterhin lebendig.
Nach langer Suche nach zuverlässigen Partnervereinen nahm ihr Projekt im Oktober 2024 Gestalt an und wurde im September 2025 verwirklicht, als Mélissa, Charlotte und Clara nach Westafrika flogen. Sie führten ihre humanitäre Mission mit dem Verein SSV Togo im Dorf Kpélé Toutou, 150 km von der Hauptstadt Lomé entfernt, durch.
Die Mädchen waren auf die Großzügigkeit von Spendern angewiesen, um die Medikamente, Verbandsmaterial und Kleidung zu sammeln, die sie mitbrachten. Spielsachen, Schulmaterialien und Reisekosten wurden aus eigenen Mitteln bezahlt.
In diesem Monat führten sie in Togo vormittags vier bis fünf Stunden Straßenberatung und -betreuung durch und nahmen dazu lange Fahrten mit Motorradtaxis in Kauf, um rund 500 Menschen zu behandeln. Die Nachmittage waren hauptsächlich dem Spielen mit Kindern, dem Unterrichten von 70 Jugendlichen und Schulbesuchen vorbehalten. Überall sahen sie extreme Armut. „Wir wussten, dass wir sie nicht retten konnten, aber wir konnten auf unsere Weise helfen“, gestehen sie.
„Die Geschichte, die uns besonders im Gedächtnis blieb, war die einer Mutter, die mit ihrem zwei Monate alten Baby kam, das an Malaria erkrankt war. Sie hatte kein Geld für die Behandlung, also haben wir die Impfung selbst bezahlt. Das Baby hätte nicht die geringste Überlebenschance gehabt“, sagt Mélissa. In Togo reicht der Preis für die Impfung aus, um eine fünfköpfige Familie zwei Wochen lang zu ernähren. „Diese Erfahrung war unglaublich bereichernd, sowohl beruflich als auch persönlich“, sagt Charlotte.
Gilbert, der Präsident von SSV Togo, dem die Mädchen unendlich für den Empfang in Kpélé Toutou danken, kümmerte sich im Voraus um alles: Visa, Impfungen usw. Vor Ort sorgte er sich um das Wohlergehen der drei Krankenschwestern und versorgte sie nach einer speziellen Schulung mit geeigneter Nahrung, damit diese Mission der „mobilen Klinik“ unter den bestmöglichen Bedingungen stattfinden konnte.
Der herzliche ehemalige Pfadfinder wollte schon immer hilfsbedürftigen Menschen helfen, was ihn vor zehn Jahren zur Gründung des Vereins motivierte. Heute arbeitet er mit rund zwanzig Mitgliedern zusammen. In Zusammenarbeit mit ehrenamtlichen französischen Krankenpflegekräften werden regelmäßig mobile Kliniken organisiert. Die Einsatzbereiche des Vereins beschränken sich nicht nur auf die Gesundheit: Er engagiert sich auch beim Bau von Kliniken, der Renovierung von Schulgebäuden und bei Bildungsunterstützungsmissionen.
SSV Togo: Kontakt über soziale Netzwerke oder unter +228 98 75 51 81.
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