Jobs. E-Mails, Nachrichten, Meetings … im Büro werden Mitarbeiter durchschnittlich alle zwei Minuten unterbrochen.

In einer Arbeitswelt, in der E-Mails, Nachrichten und Meetings jeden Arbeitstag prägen, wird es schwierig, sich im Büro zu konzentrieren, da Unterbrechungen allgegenwärtig sind. Laut einem am Dienstag veröffentlichten Microsoft-Bericht wird ein Mitarbeiter durchschnittlich alle zwei Minuten unterbrochen. Die Studie basiert auf einer globalen Analyse von Nutzerdaten von Microsoft 365, einem in Unternehmen weit verbreiteten Tool.
Der Bericht hebt zunächst hervor, dass die Menge der E-Mails, die Mitarbeiter erhalten, alarmierende Ausmaße angenommen hat. Durchschnittlich erhalten Mitarbeiter 117 E-Mails pro Tag, die meisten davon in weniger als 60 Sekunden gelesen. Schlimmer noch: Massen-E-Mails an mehr als 20 Empfänger nahmen im vergangenen Jahr um 7 % zu, während der persönlichere Austausch um 5 % zurückging.
Doch die Ursachen für Unterbrechungen am Arbeitsplatz beschränken sich nicht nur auf E-Mails. Auch die Anzahl der über Microsoft Teams, die Kommunikations-App des Unternehmens, versendeten Nachrichten ist explosionsartig gestiegen. Ein Mitarbeiter erhält weltweit durchschnittlich 153 Nachrichten pro Tag – ein Anstieg von 6 % im Vergleich zum Vorjahr.
Ganz zu schweigen von Besprechungen … Diese finden oft in Zeiten höchster Produktivität statt. Tatsächlich finden 50 % der Besprechungen zwischen 9 und 11 Uhr und dann zwischen 13 und 15 Uhr statt – Zeiten, in denen die Konzentration der Mitarbeiter laut Studien am höchsten ist.
Ein weiteres besorgniserregendes Ergebnis des Berichts ist der Anstieg der Arbeitsaktivität außerhalb der Arbeitszeit. Der durchschnittliche Arbeitnehmer sendet oder empfängt nach Feierabend mehr als 50 Nachrichten. Um 22 Uhr stürzt sich fast ein Drittel der aktiven Arbeitnehmer (29 %) sogar noch einmal auf seinen Posteingang. Dieses Phänomen zeigt deutlich, dass vielen Arbeitnehmern die Trennung von Privat- und Berufsleben schwerfällt und dass das „Recht auf Abschalten“, obwohl offiziell in Kraft, noch lange nicht verwirklicht ist.
Le Républicain Lorrain