Sanofi übernimmt US-Biotech-Unternehmen Blueprint für 9,1 Milliarden Dollar

Für diese am Montag angekündigte Großübernahme wird Sanofi, das regelmäßig in den USA tätig ist, 129 Dollar pro Aktie zahlen, was einem Wert von rund 9,1 Milliarden Dollar (mehr als 7,9 Milliarden Euro) entspricht.

„Vorbehaltlich des Erreichens“ mehrerer klinischer Entwicklungs- und Zulassungsmeilensteine ​​könnte die Gesamtbewertung laut Angaben des französischen Konzerns auf 9,5 Milliarden Dollar (8,3 Milliarden Euro) steigen.

Diese Ankündigung erfolgt wenige Tage, nachdem der Pharmakonzern das Scheitern einer der beiden Phase-3-Studien – der letzten Phase vor einer möglichen Vermarktung – zu seinem experimentellen Medikament Itepekimag gegen Raucherbronchitis (COPD) bekannt gegeben hatte.

Es „stellt einen strategischen Sprung nach vorne in unseren Portfolios für seltene Krankheiten und Immunologie dar“, wird Paul Hudson, CEO von Sanofi, in der Pressemitteilung zitiert.

Im Jahr 2019 vollzog Sanofi eine Wende und konzentrierte seine Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten auf Immunologie und seltene Krankheiten. Diese Neuausrichtung führte zu einer schrittweisen Abkehr von der Krebsforschung.

Jüngste Akquisitionen

Blueprint, ein börsennotiertes Biotechnologieunternehmen mit Sitz in den USA, ist auf systemische Mastozytose spezialisiert, eine seltene Krankheit, die durch die abnorme Aktivierung oder Vermehrung sogenannter Mastzellen in Geweben, meist der Haut und dem Knochenmark, gekennzeichnet ist und in der systemischen Form der Krankheit zu Organschäden führen kann.

Die Übernahme umfasst Ayvakit/Ayvakyt (Avapritinib), „das einzige zugelassene Medikament“ für diese seltene Krankheit, heißt es in der Pressemitteilung.

Die Transaktion „ergänzt die jüngsten Akquisitionen von Medikamenten im Frühstadium, auf die sich weiterhin unser Hauptaugenmerk richtet“, fuhr Hudson fort.

Die Übernahme von Blueprint werde „keine wesentlichen Auswirkungen auf die Finanzprognose von Sanofi für 2025 haben“, erklärte der französische Konzern.

Sanofi stieg 2011 mit dem Kauf des amerikanischen Biotechnologieunternehmens Genzyme für rund 20 Milliarden Dollar in den Markt für seltene Krankheiten ein.

Nach Genzyme erwarb das Unternehmen 2018 weitere amerikanische Unternehmen wie Bioverativ, das dem Unternehmen die Türen zum Markt für die Behandlung von Hämophilie öffnete, und Principia Biopharma im Bereich Autoimmunerkrankungen.

Am 22. Mai gab Sanofi die Übernahme von Vigil Neuroscience, Inc. bekannt, einem Biotechnologieunternehmen, das auf die Entwicklung innovativer Medikamente zur Behandlung neurodegenerativer Erkrankungen spezialisiert ist, für 470 Millionen Dollar.