„Wildschweine. Der Angestellte des Selbst“, von Lisa Blumen: Nina Situations

Von Amandine Schmitt
Veröffentlicht am
Eine Reflexion über Schönheitsstandards und ihre Kommerzialisierung. EDITIONS L'EMPLOYÉ DU MOI
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Rezension: Lisa Blumen, Gewinnerin des SF Comics Award 2024 für „Astra Nova“, greift zu ihren Alkoholmarkern, um diesen Psychothriller im Bonbonschachtel-Stil abzuschließen ★★★★☆
Mit geschminkten Augen, geschminkten Lippen und überfeuchteter Haut wirkt die Make-up-Influencerin Nina MakeUp auf den ersten Blick wie ein zersplittertes Wesen. Täglich schminkt und putzt sich die junge Frau vor der Kamera, um die Vorzüge von Gesichtswasser oder Mascara anzupreisen – in der Hoffnung, dass ihre Follower darin die Möglichkeit finden, sich selbst schön zu finden. Ihr Unbehagen wächst, als sie die Kompromisse erkennt, die dieser hochmoderne Beruf mit sich bringt: Sie wird zur Werbefläche und stellt ihr Privatleben zur Schau. Und ist eine Frau, die sich in den sozialen Medien präsentiert, nicht in Wirklichkeit Beute? Nina wird online zur Zielscheibe von Maskulinisten und im realen Leben eines Stalkers , der sich vor ihrem Haus postiert. Ewig allein in ihrer rosa Wohnung, ist sie dennoch nie allein – beide Seiten derselben Medaille stellen eine Gefahr dar.
Lisa Blumen, Gewinnerin des Science Fiction Comics Award 2024 für „Astra Nova“, greift zu ihren Alkoholmarkern, um diesen Psychothriller im Bonbonschachtel-Stil zu verpacken. Diese Reflexion über Schönheitsstandards und deren Kommerzialisierung steckt voller Stil.
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