Er verwandelt seinen Kampf gegen die Krankheit in eine kreative Kraft: Jules-Moré Barsotti, ein Künstler aus Toulon, den man im Port des créateurs entdecken kann

Mitten im Flug niedergemäht. Während Jules-Moré Barsotti sein ruhiges Leben in Paris führt und seine ersten Jobs als Modedesigner ergattert, erfährt er, dass er an Morbus Berger erkrankt ist, einer Nierenerkrankung. Geschwächt nach einem Krankenhausaufenthalt beschließt er, zu seiner Familie zwischen Toulon und La Seyne zurückzukehren.
„Anfangs wollte ich nichts mehr schaffen“, gesteht er. Doch nach ein paar Monaten künstlerischer Pause fand er endlich wieder zu seinem Elan zurück. „Ein Freund bot mir sein Atelier an. Ich begann zu malen und fühlte mich gut. Ich dachte an nichts anderes. Es ist ein Ventil.“
Auf seinen Leinwänden zeichnet er seine Geschichte nach, von dem Tag an, als sein Arzt ihn dringend ins Krankenhaus einwies. Von jenem Moment, als sich sein Leben änderte und er lernen musste, anders zu leben. All diese Arbeit präsentiert er im Port des Créateurs in Toulon anhand von zwölf Gemälden, die in der Ausstellung „Malen ohne Regeln“ vereint sind.
Werke, die er als „instinktiv“ bezeichnet. „Meine Bilder ähneln manchmal Collagen. Ich lege mehrere Schichten aneinander, es entsteht eine Arbeit der Akkumulation. Auch wenn das Motiv traurig oder beunruhigend wirkt, verwende ich viele Farben. Das ist eine Art zu sagen, dass Kunst helfen kann, diesen negativen Energien zu entkommen.“
"Wie im Traum"Für seine erste Ausstellung wollte er die Atmosphäre eines Krankenhauszimmers nachbilden, „als wäre es ein Traum“. Eine persönliche Note: An die Tür des Ateliers, in dem er die Hängung vorbereitet, klebte er die Nummer 407 … dieselbe Nummer wie in seinem Krankenhauszimmer.
In seinen Gemälden bleiben die Formen manchmal abstrakt und verflechten sich miteinander, was an den Kubismus erinnert. Er verwendet Farbe, Tusche und sogar Sprühdosen.
„Der Leitgedanke ist: Ich bin gestorben, bin wieder lebendig geworden und habe gelernt, wieder zu leben. Die Idee ist, einen Teil von mir zu zeigen. Ob es den Leuten danach gefällt oder nicht, ist eine andere Frage“, lächelt er.
Auf einem der Gemälde stehen sich zwei Boxer gegenüber: eine Allegorie seines Kampfes gegen die Krankheit. All dies ist auch die Frucht seiner künstlerischen Reise.
Über sein Designstudium hinaus war Jules Barsotti immer in die Schöpfung vertieft und wurde dabei von der Musik und den dekorativen Künsten seiner Eltern inspiriert.
Ein Universum für sichParallel zur Ausstellung im Port des Créateurs übernimmt er auch die Boutique Vibes im Herzen von Toulon. Neben seinen Gemälden bietet er auch eigens für diesen Anlass entworfene Kleidung an. „Mir gefällt die Idee, ein ganzes Universum zu erschaffen, mich nicht auf eine einzige Disziplin zu beschränken. Alles fügt sich zusammen.“
Zur Präsentation seiner Installation hat er ein Video erstellt, in dem er sich selbst porträtiert und die Schlüssel zum Verständnis seiner Arbeit liefert. Nach Toulon wird er diese Serie auch in Paris präsentieren. Ein Künstler, der sich durch seine Vielseitigkeit auszeichnet, dem es wichtig war, diese Wiedergeburt in Toulon zu präsentieren, wo alles begann.
Im Port des Créateurs, Place des Savonnières in Toulon. Vom 17. bis 26. Juli. Dienstag bis Samstag, von 10 bis 18 Uhr.
Nice Matin