Victor Wembanyama auf spiritueller Exerzitienreise in einen Shaolin-Tempel in China

Der Center der San Antonio Spurs ist seit Anfang des Monats im Land unterwegs und hat eine zehntägige spirituelle Einkehr begonnen. Dort soll er laut mehreren chinesischen Medien am Alltag der Shaolin-Mönche teilhaben. Sein Gefolge, mit dem er unterwegs war, ließ ihn Berichten zufolge zurück, und sein Terminplan wurde ausgesetzt.

Shaolin-Mönche sind vom Buddhismus und Taoismus beeinflusst. Sie sind bekannt für ihre Kampfkunst, Meditation und das Streben nach dem Gleichgewicht von Körper und Geist. Victor Wembanyama hat in der Vergangenheit wiederholt erklärt, regelmäßig zu meditieren. Auch der spirituelle, ja sogar mystische Aspekt kommt ihm manchmal nicht zu kurz: Vor zwei Jahren erklärte der Franzose auf einer Pressekonferenz von Libération , er habe manchmal das Gefühl , „dass das Universum zu ihm spricht und ihm bei seinen Entscheidungen hilft“ .

Seine Reise symbolisiert auch eine seit mehreren Monaten andauernde Annäherung zwischen der NBA und China. Seit Daryl Morey, dem damaligen Manager des Houston-Teams, 2019 eine Unterstützungsbotschaft an die Demonstranten in Hongkong postete , war die amerikanische Topliga im asiatischen Riesenstaat nicht mehr willkommen. Mehrere chinesische Sponsoren hatten sich plötzlich aus der NBA zurückgezogen, und eine Zeit lang wurden die Spiele in China, einem Land, das dennoch ein Basketballfan ist, nicht einmal mehr übertragen. Inzwischen hat sich die Lage entspannt: Im Oktober finden in Macau zum ersten Mal seit sechs Jahren wieder zwei Vorbereitungsspiele statt. Und Victor Wembanyamas Besuch wurde in den lokalen Medien ausführlich diskutiert.

Der 21-jährige Franzose hat seit dem 20. Februar kein offizielles Spiel mehr bestritten. Damals gab er plötzlich bekannt, dass er eine Thrombose in der rechten Schulter erlitten hatte, die ihn zum vorzeitigen Abbruch seiner zweiten NBA-Saison zwang. Seitdem ist der 2,28 m große Spieler still und leise auf die Trainingsplätze zurückgekehrt. Über den Verlauf seiner Verletzung und das Datum seiner Rückkehr äußerte er sich jedoch äußerst zurückhaltend . Er wollte nicht sagen, ob er operiert wurde, und erwähnte lediglich „mehrere Krankenhausaufenthalte“. Und noch weniger verriet er, ob er diesen Sommer mit der französischen Mannschaft an der Eurobasket teilnehmen will. Der Wettbewerb findet vom 27. August bis 14. September in Lettland, Zypern, Finnland und Polen statt.