Canal+: Südafrikanisches Wettbewerbsgericht genehmigt bedingte Übernahme des TV- und Streaming-Giganten MultiChoice
Canal+ steht kurz vor der größten Übernahme seiner Geschichte. Das südafrikanische Wettbewerbsgericht hat die Übernahme des südafrikanischen Fernseh- und Streaming-Giganten MultiChoice durch Canal+ unter Vorbehalt genehmigt, gaben die beiden Konzerne am Mittwoch, den 23. Juli, in einer gemeinsamen Pressemitteilung bekannt.
Der französische Audiovisual-Konzern des Milliardärs Vincent Bolloré hatte im vergangenen Jahr ein öffentliches Übernahmeangebot für MultiChoice, Afrikas größten Pay-TV-Anbieter, abgegeben. Zu den Bedingungen für den Abschluss der Transaktion gehörte laut Pressemitteilung die Finanzierung südafrikanischer Unterhaltungs- und Sportproduktionen.
Das Gericht habe die geplante Transaktion vorbehaltlich der vereinbarten Bedingungen genehmigt, hieß es. Somit seien die Parteien weiterhin auf Kurs, das Pflichtangebot von Canal+ innerhalb des angekündigten Zeitrahmens, also vor Ablauf der Frist am 8. Oktober 2025, abzuschließen.
Bis zu 100 Millionen Abonnenten für Canal+Canal+, das derzeit 45,2 % des Kapitals von MultiChoice hält, hat im März 2024 ein öffentliches Übernahmeangebot für das gesamte Aktienkapital des Unternehmens zu einem Preis von 125 Rand pro Aktie (ca. 6 Euro) vorgelegt, wodurch die restlichen 54,8 % mit 35 Milliarden Rand (1,7 Milliarden Euro) und das gesamte Aktienkapital des afrikanischen Riesen mit 55 Milliarden Rand (2,7 Milliarden Euro) bewertet werden.
Der Deal ist Teil der Strategie, die Canal+ seit Jahren verfolgt: Um mit amerikanischen Plattformen (Netflix, Prime, AppleTV) mithalten zu können, muss das Unternehmen wachsen und eine kritische Masse erreichen. Während Canal+ in Afrika, vorwiegend französischsprachigen Ländern, derzeit rund 8 Millionen Abonnenten hat, ist MultiChoice in den englischsprachigen Ländern Nigeria und Sambia sowie im portugiesischsprachigen Angola gut etabliert. Dank des Deals dürfte Canal+ in den kommenden Jahren 50 bis 100 Millionen Abonnenten erreichen, verglichen mit derzeit 27 Millionen.
„Dies ist ein äußerst positiver Schritt auf unserem Weg, zwei ikonische Medien- und Unterhaltungsunternehmen zusammenzubringen und einen wahren Vorreiter für Afrika zu schaffen“, sagte Maxime Saada, Präsident von Canal+, in der Pressemitteilung. Die Entscheidung des Wettbewerbsgerichts sei „ein wichtiger Meilenstein und ein großer Schritt nach vorne für beide Unternehmen“, sagte Calvo Mawela, CEO der MultiChoice Group.
Die Welt mit AFP
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