Das größte Legoland der Welt öffnet seine Türen für die Öffentlichkeit

Tausende Besucher strömten in Chinas ersten Legoland-Park, der am Samstag in Shanghai eröffnet wurde. Trotz schwachem Wirtschaftswachstum stieg der Inlandstourismus. Trotz sengender Temperaturen strömten Lego-Fans in den mit 318.000 Quadratmetern größten Park der Welt. „Ich spiele so gerne mit Lego, und wir haben viel Lego zu Hause. Deshalb wollte ich so schnell wie möglich nach Legoland“, sagte Shi, ein 35-jähriger Bewohner der nahegelegenen Stadt Hangzhou, der den Park mit seiner Frau und seinem Kind besucht.

Trotz Chinas langsamem Wirtschaftswachstum der letzten Jahre wuchs der inländische Tourismusmarkt im ersten Quartal im Vergleich zum Vorjahr laut offiziellen Statistiken um 18,6 %. „Seit der (Covid-19-)Pandemie habe ich nur noch sehr wenige Auslandsreisen unternommen“, sagte Shi und fügte hinzu, dass seine Familie nun „mehrmals im Jahr“ Freizeitparks in China besuche. Peking hat Subventionen angekündigt, um Inlandsreisen für chinesische Bürger erschwinglicher zu machen, und ermutigt die Provinzregierungen, ihre Attraktionen umfassend in den sozialen Medien zu bewerben.

Legoland muss mit starker Konkurrenz rechnen: Im Shanghai Disneyland wurde im Mai eine neue „Spider-Man“-Attraktion eröffnet, während Warner Brothers die Eröffnung eines Harry-Potter-Parks, ebenfalls in Shanghai, bis 2027 vorbereitet. Und der US-Spielzeuggigant Hasbro gab diese Woche bekannt, dass sich sein riesiger Peppa Pig-Park in der südchinesischen Metropole nun „in der kreativen Entwurfsphase“ befinde.

Der chinesische Sammlerspielzeughersteller Pop Mart hat in Peking eine Attraktion mit lebensgroßen Versionen seiner beliebten Labubu-Spielzeuge eröffnet. „Verschiedene Provinzen investieren viel in den Tourismus und alle haben besondere Attraktionen“, bemerkt der 34-jährige Xu, der mit seinen Kindern Legoland besucht.

Die Rentabilität bleibt jedoch eine Herausforderung, insbesondere für lokale Unternehmen mit weniger bekannten Marken. Laut staatlichen Medienberichten erwirtschafteten bis Ende 2024 rund 40 % der Parks immer noch keine Gewinne. Analysten sehen jedoch die wachsende Rentnerbevölkerung und Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt als Hauptfaktoren dafür, dass mehr Chinesen inländische Attraktionen besuchen. „Der Arbeitsmarkt wird flexibler“, sagt Ernan Cui, Analyst bei Gavekal Research, „und mehr Menschen haben Zeit zum Reisen.“