Frankreich: INSEE prognostiziert für 2025 ein langsameres Wachstum von 0,6 %

„ Die Eurozone erwacht langsam aus ihrer Lethargie, trotz der Wende im Welthandel “, insbesondere mit einer Wiederbelebung der Investitionen, doch „ die französische Wirtschaft scheint sich nicht im Gleichschritt mit dem Kontinent zu entwickeln “, betont das Nationale Institut für Statistik in seinem Wirtschaftsbericht.

„ Während sich die französische Wirtschaftstätigkeit in den Jahren 2023 und 2024 etwas besser gehalten hatte (...) als in anderen europäischen Ländern, geht den französischen Motoren jetzt die Puste aus “, erklärte er.

Die INSEE-Prognose liegt unter der der Regierung, die mit einem Wachstum von 0,7 Prozent rechnet. Nach einem Anstieg von 0,1 Prozent im ersten Quartal prognostiziert die Behörde für die folgenden drei Quartale jeweils einen Anstieg des BIP um 0,2 Prozent.

Der private Konsum, eine traditionelle Säule des französischen Wachstums, dürfte trotz der nachlassenden Inflation, die Ende des Jahres voraussichtlich bei etwa 1 % liegen wird, nur moderat zunehmen (0,7 % nach 1,0 % im Jahr 2024) und im gleichen Maße wie die Kaufkraft (nach 2,5 %).

Nach 18,8 % im ersten Quartal, einem 45-Jahres-Hoch (ohne Gesundheitskrise), dürfte die Sparquote der privaten Haushalte im Jahresverlauf leicht auf 18,2 % (und zum Jahresende sogar auf 17,3 %) sinken, bleibt aber auf einem hohen Niveau, ein Zeichen für die vorherrschende abwartende Haltung.

Die Investitionen dürften weiter zurückgehen, allerdings weniger stark (-0,5 % nach -1,3 %), insbesondere bei Unternehmen (-0,8 %) und privaten Haushalten (-0,6 %). Der Wohnungsneubau zeigt Anzeichen einer Erholung. Die staatlichen Investitionen dürften in den negativen Bereich fallen (-0,6 %).

Auch für die Unternehmen würde sich die Lage verschlechtern, da sie unter höheren Zinsen für ihre neuen Kredite und – für die größten unter ihnen – unter einem im Haushalt 2025 geplanten Aufschlag zu leiden hätten.

Das Bild wird noch trüber, wenn die in den Jahren 2023 und 2024 beobachtete Unterstützung des Wachstums durch den Außenhandel wegfällt: Das Wachstum würde sogar um 0,7 Prozentpunkte sinken, und die französischen Hersteller würden Marktanteile verlieren.

Das INSEE schätzt die Auswirkungen der US-Zölle auf Frankreich auf 0,1 Prozentpunkte des BIP im Jahr 2025, sowohl aufgrund der direkten kommerziellen Auswirkungen als auch aufgrund der damit verbundenen Unsicherheit und finanziellen Spannungen. Im Jahr 2026 werden sie sich auf 0,4 bis 0,6 Prozentpunkte belaufen, je nachdem, ob Gegenmaßnahmen ergriffen werden oder nicht.