Kampf gegen den „Cum cum“-Betrug: Hinter den Kulissen von Bercys Rückzug vor den Parlamentariern

„Cum Cum“. So könnte eine Serie heißen, zumal es immer wieder zu unerwarteten Wendungen und Einmischungsversuchen kommt. Doch am Donnerstag, dem 24. Juli, kam der Epilog: Nach wochenlangen, angespannten Auseinandersetzungen zwischen Parlament und Regierung wurde endlich ein System zur Bekämpfung des Dividendensteuerbetrugs verabschiedet, das keine Umgehung mehr zulässt.
Seit 2018 sorgt ein Mechanismus zur Umgehung der Dividendensteuer börsennotierter Unternehmen nach Enthüllungen eines internationalen Medienkonsortiums für Kontroversen innerhalb der Steuerbehörden. In Frankreich müssen ausländische Inhaber börsennotierter Aktien eine Quellensteuer von 12,8 % für Privatpersonen und 25 % für Unternehmen zahlen. Meistens werden diese Wertpapiere einer Bank anvertraut, die sie verwaltet.
Gegen eine großzügige Gebühr erfanden die Finanzinstitute dann einen Weg, diese Steuer zu umgehen – zur Freude ihrer Kunden. Am Tag der Dividendenauszahlung verkauften die Aktienbesitzer ihre Anteile für einen Zeitraum von 24 bis 48 Stunden weiter. Ab diesem Zeitpunkt ging die französische Bank offiziell in den Besitz der Aktien über, die de facto nicht mehr der Steuer unterliegen. Anschließend wurden die Aktien an ihren rechtmäßigen Eigentümer zurückgegeben. Durch diesen Trick kassierte der Staat jährlich 1,5 bis 3 Milliarden Euro an Steuereinnahmen.
Libération