Pepsi Special Swiss Edition: Da ist Wasser im Benzin

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Auf den Getränkedosen ist die Schweizer Flagge abgebildet. Dies ist allerdings nur zulässig, wenn das Produkt fast vollständig in der Schweiz hergestellt wird, was nicht der Fall ist.
In den sozialen Medien tobt eine Debatte. Hat Pepsi mit der Vermarktung limitierter Dosen zur Frauen-EM 2025 gegen das Gesetz verstoßen? Das vermutet ein Internetnutzer. Die Dose ist mit einer Schweizer Flagge bedruckt. Auf der Rückseite vermerkt er jedoch: „Made in Belgium“.
Das Schweizerkreuz ist seit 2017 gesetzlich geschützt. Um es auf einem Produkt tragen zu dürfen, muss es mindestens 80 % Schweizer Rohstoffe enthalten und der Hauptverarbeitungsschritt muss in der Schweiz erfolgen. Pepsi hat zwar eine Produktionsstätte in der Schweiz, in Graubünden. Feldschlösschen, Inhaber der Pepsi-Lizenz in unserem Land, bestätigt jedoch, dass es nur Getränke in PET-Flaschen herstellt. Die umstrittenen Dosen stammen also tatsächlich aus Belgien.
Laut einem Experten im Interview mit der Nachrichtenwebsite nau.ch sei „entscheidend, ob der Käufer aufgrund des Designs erwartet, eine Schweizer Pepsi in der Hand zu halten“. Suggeriert das Design eine Schweizer Herkunft, stehe Pepsi schlecht da. Suggeriert es lediglich einen Bezug zum Anlass der Sonderedition, nämlich der Euro 2025, könnte die Zulassung durchgehen. Zwar müsste ein Gericht die Angelegenheit prüfen, allerdings nur aufgrund einer Beschwerde eines Konkurrenten, der unlauteren Wettbewerb feststellen würde, was laut dem Experten unwahrscheinlich sei.
Pepsi verteidigt sich seinerseits via Feldschlösschen: „Das Schweizer Kreuz auf den Dosen weist eindeutig nicht auf die Herkunft des Getränks hin, sondern auf das in der Schweiz stattfindende Fußballereignis.“ Zudem werde die belgische Herkunft des Produkts auf der Rückseite der Verpackung keineswegs verheimlicht.
(ja)
20 Minutes