Astronomie: Warum können wir jeden Sommer so viele Sternschnuppen beobachten?

Jeden Sommer warten manche Menschen auf die Einbruch der Dunkelheit, um sich abzukühlen, während andere einen leichten Sternschnuppenschauer bevorzugen. Kein Regenschirm nötig, nur eine Decke und ein Platz abseits der Lichtverschmutzung, um das nächtliche Schauspiel der Perseiden zu genießen.
Seit Donnerstag, dem 17. Juli, durchquert die Erde einen Schwarm von Kometentrümmern, der zahlreiche Sternschnuppen auslöst. Der Höhepunkt der Aktivität wird für die Nacht vom 12. auf den 13. August erwartet. Dann können zwischen 50 und 100 Sternschnuppen pro Stunde beobachtet werden. Ein Phänomen, das Wissenschaftler und Neugierige zum Nachdenken anregt.
Anders als ihr Name vermuten lässt, handelt es sich hier nicht um Sterne, die nachts über den Himmel ziehen. Es sind winzige Staubpartikel, die meisten so groß wie ein Sandkorn, die größten erreichen die Größe einer Erbse. Diese Partikel treten mit fast 58 Kilometern pro Sekunde (mehr als 200.000 km/h) in die Atmosphäre ein, entzünden sich bei Kontakt mit der Luft und hinterlassen eine kurze Leuchtspur.
Diese Staubpartikel werden meist von Kometen ausgestoßen, die sich der Sonne nähern. Dabei hinterlassen sie eine Trümmerwolke, die entlang ihrer Umlaufbahn schwebt und eine Art permanente Spur bildet.
Auf ihrer Umlaufbahn um die Sonne begegnet die Erde das ganze Jahr über Gesteinsstaubfeldern. Im Sommer durchquert unser Planet die Trümmer des Kometen Swift-Tuttle. Dieser Komet wurde 1862 erstmals beobachtet und umkreist die Sonne alle 133 Jahre. Er wird voraussichtlich 2126 wieder von der Erde aus sichtbar sein.
Das Phänomen tritt jeden Sommer auf, da die Erde einer stabilen Umlaufbahn um die Sonne folgt. Unser Planet passiert daher im Sommer immer wieder denselben Ort zur selben Zeit und durchquert somit dasselbe Meteorfeld. Jede Staubwolke, die die Erde durchquert, hat einen anderen Namen. Dieser entspricht dem Ort, von dem die Sternschnuppen im selben Schauer aufgrund eines optischen Effekts aufgrund der Perspektive zu stammen scheinen.
Wenn der Ausgangspunkt in einem Sternbild zu liegen scheint, erhält der Schauer einen abgeleiteten Namen. Der Radiant der im August sichtbaren Meteoroiden befindet sich im Sternbild Perseus, daher erhielt der Schauer den Namen „Perseiden“.
Im Laufe des Jahres begegnet die Erde einer Vielzahl weiterer Trümmerwolken, von denen etwa 70 registriert wurden, wie zum Beispiel die Quadrantiden im Januar oder die Lyriden im April. Der Meteorschauer der Perseiden bleibt jedoch der spektakulärste, auch weil der klare Sommerhimmel ideale Bedingungen für seine Beobachtung bietet.
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