Diese Smartwatches können vorhersagen, wann Sie krank werden (und mehr)

Was wäre, wenn Ihre Uhr wüsste, dass Sie krank werden, bevor Sie es tun? Smartwatches sind schon lange Gadgets. Heute können sie viel mehr als das. Sie messen Atmung, Sauerstoffsättigung, medizinische EKGs, Temperatur, Schlafphasenerkennung – sie sind quasi ein kleines medizinisches Labor an Ihrem Handgelenk. Und mit der Integration von KI können wir noch weiter gehen, insbesondere im Bereich der prädiktiven Gesundheit, also der Fähigkeit, Krankheiten vorherzusehen.
Wie diese Uhr des französischen Herstellers Withings, die Scanwatch 2. Auf den ersten Blick würde man nicht denken, dass es sich um eine Smartwatch handelt. Sie sieht eher aus wie eine Uhr mit analogem Zifferblatt. Nur dass sie mit elektronischen Sensoren für medizinische Zwecke ausgestattet ist. So misst sie beispielsweise rund um die Uhr die Körpertemperatur sowie die Herzfrequenz und die Atemvariabilität. So wird bei ungewöhnlichen Abweichungen deutlich, dass eine bakterielle oder virale Infektion im Gange ist, noch bevor die ersten Symptome auftreten. Die Uhr warnt Sie dann, dass es Zeit ist, zum Arzt zu gehen, sich auszuruhen, Stress zu vermeiden und vieles mehr.
Wenn ich also ein oder zwei Tage vor dem Auftreten der Symptome weiß, dass ich eine Erkältung oder eine beginnende Grippe habe, ändert sich nicht viel. Aber es hilft mir, mich anzupassen. Vielleicht früher schlafen gehen, etwas weniger Sport treiben, um Verletzungen oder eine Verschlimmerung der Krankheit zu vermeiden … Aber auch vermeiden, Kollegen zu küssen, um alle anzustecken. Es ist ein bisschen wie ein Geisterarzt, der rund um die Uhr Ihre Vitalfunktionen überwacht.
Es bleibt ein Überwachungsinstrument, kein Arzt. Es kann bei Anomalien warnen, schwache Signale erkennen, aber nie eine vollständige Diagnose stellen. Einige asymptomatische Pathologien hinterlassen keine Spuren auf seinen Sensoren. Auch das ist nicht ganz neu. Während der Covid-Pandemie zeigten zwei amerikanische Studien der Stanford University und des Mount Sinai Hospital in New York, dass bestimmte Smartwatches, darunter die Apple Watch und bestimmte Garmin-GPS-Modelle, die insbesondere von Läufern verwendet werden, oder Fitbit-Aktivitätstracker das Vorhandensein von Covid bei einem Patienten bis zu 7 bis 9 Tage vor dem Auftreten der ersten Symptome und sogar bevor das Virus durch einen Test nachweisbar ist, erkennen konnten.
Dies ist den immer ausgefeilteren Sensoren zu verdanken, die in diese Objekte eingebaut sind. Insbesondere handelt es sich dabei um einen Herzsensor, der winzige Schwankungen im Herzschlag erkennt. Und genau diese winzigen Schwankungen könnten ein Warnsignal für das Vorhandensein von Covid sein.
Wir wissen, dass es bei Herzproblemen wirksam ist, da viele Smartwatches mittlerweile ein Elektrokardiogramm enthalten. Es gibt unzählige Fälle von Patienten, denen es gut ging und deren Uhr ihnen die Meldung „Notfall, Sie sollten ins Krankenhaus gehen“ anzeigte. Eine Nachricht, die einigen das Leben rettete. Auch Apple konzentriert seine gesamte Apple Watch-Kommunikation darauf: Ein technologisches Objekt, das buchstäblich Leben retten kann – welches bessere Verkaufsargument wäre das?
Jüngstes Beispiel ist die neue Apple Watch mit Bluthochdruck-Erkennung. Sie misst zwar nicht direkt den Blutdruck, analysiert aber mithilfe optischer Sensoren und Algorithmen, wie die Blutgefäße auf den Herzschlag reagieren. So lassen sich Anzeichen erkennen, die auf chronischen Bluthochdruck hindeuten. Die Uhr weist dann darauf hin, dass man zum Arzt gehen sollte. Da sie kontinuierlich arbeitet, gibt es keinen Weißkitteleffekt.
Während wir auf zukünftige Generationen warten, die mit Blutzuckersensoren für Diabetiker ausgestattet sein werden, verfügen die Uhren der neuen Generation über zahlreiche fortschrittliche Funktionen. Die Scanwatch beispielsweise verfügt über einen optimierten Algorithmus zur Vorhersage des Menstruationszyklus, der auch bei Unregelmäßigkeiten die Periode und den Eisprung vorhersagt. Tim Cook, CEO von Apple, erklärte bereits in einem Interview, dass „das Gesundheitswesen je nach Land der größte oder zweitgrößte Wirtschaftssektor ist“. Er betonte außerdem, dass die Entwicklung der vernetzten Gesundheit „Apples größter Beitrag zur Menschheit“ sei.
RMC