Leerverkäufer kritisieren FCA wegen Reform der Offenlegungsvorschriften

Einer der berüchtigtsten Leerverkäufer Großbritanniens hat die Finanzaufsichtsbehörde scharf kritisiert, weil sie die Offenlegungsvorschriften abgeschafft hat. Er sagte, dies gebe den Unternehmen eine Ausrede, „Verschwörungstheorien“ über diejenigen zu verbreiten, die sie kritisieren.

Die britische Finanzaufsichtsbehörde (Financial Conduct Authority) gab letzte Woche bekannt, dass sie die Identität von Investoren, die Wetten gegen ein Unternehmen abschließen, nicht mehr veröffentlichen wird. Dies ist Teil einer Umstrukturierung, die das Wirtschaftswachstum ankurbeln soll.

Derzeit werden Leerverkäufer, die mehr als 0,5 Prozent der Aktien eines Unternehmens halten, auf der Website der Behörde namentlich genannt.

Leerverkäufer verdienen ihr Geld, indem sie sogenannte „Short-Positionen“ gegen eine Aktie eingehen und darauf wetten, dass der Aktienkurs eines Unternehmens fallen wird.

Fraser Perring, der sich einen Namen gemacht hat, indem er gegen das deutsche Zahlungsunternehmen Wirecard und den britischen Sozialwohnungsanbieter Home REIT wettete, die beide nach einem Skandal zusammenbrachen, sagte jedoch, die Änderung würde es erschweren, Unternehmen zur Rechenschaft zu ziehen.

„Der Plan der FCA mag zwar legitime Investoren vor Vergeltungsmaßnahmen schützen, aber er gibt Unternehmen auch mehr Spielraum, falsche Verschwörungstheorien über Leerverkäufer zu verbreiten“, sagte er.

„Anstatt sich mit den Beweisen auseinanderzusetzen und ihre Unternehmensführung zu verbessern, haben zu viele Firmen gelernt, dass Verleumdungskampagnen funktionieren oder zumindest von ihrem Fehlverhalten ablenken.“