Zöliakie und Diabetes: Ein landesweites Screening für Kinder ist im Gange.


Das frühzeitige Erkennen von Zöliakie- oder Diabetessymptomen und die damit verbundene Prävention von Symptomen und Komplikationen kann die Gesundheit von Kindern und ihren Familien verbessern. Nach dem Erfolg der Pilotphase soll nun ein Screening-Programm zur Früherkennung von Typ-1-Diabetes und Zöliakie bundesweit starten, voraussichtlich noch vor Jahresende.
Dies gab das italienische Nationale Gesundheitsinstitut bekannt und präsentierte die Ergebnisse eines Pilotprojekts (D1CeScreen), an dem rund 5.300 Kinder im Alter von 2, 6 und 10 Jahren in Kampanien, der Lombardei, den Marken und Sardinien teilnahmen. Den erhobenen Daten zufolge wurden knapp 1 % der Kinder positiv auf Diabetes und etwa 2,8 % positiv auf Zöliakie getestet.
Was sind die Symptome von Zöliakie und Typ-1-Diabetes?Müdigkeit, Durchfall, Erschöpfung, Erbrechen, Menstruationszyklusstörungen, Bauchschmerzen und -schwellungen sowie Gewichtsverlust. Alle diese Symptome können bei Menschen mit Zöliakie auftreten, einer Autoimmunerkrankung, von der schätzungsweise bis zu 1 % der Bevölkerung betroffen sind. Dies ist keine vollständige Liste, und es ist schwierig, eine umfassende Liste für die gesamte Bevölkerung zu erstellen, insbesondere wenn man bedenkt, dass die Symptome je nach Alter stark variieren können. In einer Sonderausgabe der italienischen Zöliakievereinigung zu diesem Thema wird beispielsweise darauf hingewiesen, dass bei Kindern zahlreiche Symptome auftreten können: Neben Wachstumsverzögerung, Appetitlosigkeit, Anämie, Durchfall und Bauchschmerzen zählen zu den weiteren Symptomen Asthenie, Verstopfung, aphthöse Stomatitis, Alopezie und Osteoporose.
Typ-1-Diabetes ist ebenfalls eine immunbedingte Erkrankung (im Gegensatz zu Typ 2, der eher vom Lebensstil abhängt). Typische Symptome sind Gewichtsverlust, Bauchschmerzen, übermäßiger Hunger und Durst sowie Polyurie (vermehrtes Wasserlassen). In schweren Fällen, so erinnert uns Bambino Gesù, können jedoch auch Verwirrung und Koma auftreten.
Die Suche nach AutoantikörpernBluttests auf Autoantikörper, also Antikörper gegen körpereigene Bestandteile (es gibt spezifische Autoantikörper gegen Diabetes und Zöliakie), könnten dazu beitragen, die Diagnose dieser Krankheiten bei Kindern zu beschleunigen. Genau das ist der Zweck des nationalen Screening-Programms, und nach der Verabschiedung des Gesetzes vor einigen Jahren steht nun die Umsetzungsphase bevor.
„Die Daten aus der Pilotphase“, so die Projektleiter Marco Silano und Umberto Agrimi , „deuten auf eine Prävalenz von Autoantikörpern gegen Typ-1-Diabetes hin, die mit der in anderen europäischen Ländern vergleichbar ist. Bei Zöliakie könnte es im Vergleich zu den bisherigen Schätzungen einen Anstieg geben, der sich jedoch nur anhand einer größeren Stichprobe und nach diagnostischer Überprüfung quantifizieren lässt.“
Sobald der Antikörpertest positiv ausfiel, so das ISS, wurden die Kinder zur Bestätigung der Erkrankungen an Überweisungszentren überwiesen, wo weitere Untersuchungen für beides durchgeführt werden (zum Beispiel kann bei Zöliakie in manchen Fällen noch eine Darmbiopsie erforderlich sein).
Die Vorstudie, so das Fazit der Experten, analysierte die Schlüsselfaktoren für die bundesweite Einführung des Screenings, wie etwa die Bereitschaft von Hausärzten und Testlaboren, an dem Projekt teilzunehmen. Sie zeigte zudem die Wirksamkeit des Screenings bei asymptomatischen Personen und förderte die Einführung von Folgeprogrammen und rechtzeitigen therapeutischen Interventionen mit dem Ziel, kurz- und langfristige Komplikationen zu verhindern oder deutlich zu reduzieren.
La Repubblica