Der Blick des Anderen. Alessio Boni erzählt Uganda

Denen eine Stimme geben, die vor dem Krieg fliehen und alles verloren haben. Dies ist das Thema von „ Lo sguardo dell'altro – Palabek, Uganda “, dem Dokumentarfilm von und mit Alessio Boni (58) aus Sarnico bei Bergamo, einem der bedeutendsten Schauspieler des italienischen Kinos und Theaters. Es handelt sich um eine Exklusivproduktion für die humanitäre Organisation Cesvi , die auf den direkten Erfahrungen des Schauspielers in dem Flüchtlingslager im Norden Ugandas basiert, wo die in Bergamo gegründete NGO (wo sie ihren Sitz hat) seit 2017 tätig ist. Durch vor Ort gesammelte Bilder, Zeugenaussagen und eine authentische und fesselnde Geschichte gibt „Lo sguardo dell'altro“ denjenigen eine Stimme, die gezwungen waren, vor Krieg und Hunger zu fliehen. Jeden Tag kommen erschöpfte Männer, Frauen und Kinder an der Grenze zu Uganda an. Sie fliehen aus dem Südsudan , einem Land, das von jahrelangen Konflikten und Gewalt gezeichnet ist, die Millionen von Einwohnern gezwungen haben, ihre Heimat zu verlassen. Ihre Odyssee ist ein wahrer Überlebenskampf, und für viele ist das Flüchtlingslager Palabek, das über 91.000 Flüchtlinge beherbergt, ihre letzte Hoffnung. „Hier werden sie trotz der großen Schwierigkeiten willkommen geheißen“, erklärt Boni, Botschafter von Cesvi, „und erhalten Land, Ausbildung und Unterstützung, um sich wieder ein würdiges Leben aufbauen zu können. Cesvi steht ihnen zur Seite und bietet Werkzeuge und Möglichkeiten in den Bereichen Landwirtschaft und Unternehmertum, insbesondere für Frauen. Es hilft diesen Menschen, wieder Hoffnung zu schöpfen. Ich war erstaunt über diese Realität, die trotz tausender Schwierigkeiten ein Ausgangspunkt für viele Flüchtlinge ist, die alles verloren haben.“ Unter den Flüchtlingen sind über 75.500 (83 %) Frauen und Kinder, die oft von schwerer Unterernährung aufgrund von Nahrungsmittelknappheit betroffen sind.

Michael Andreucci