Plagiat in der Abschlussarbeit: Maria Rosaria Boccia im Visier der Staatsanwaltschaft Neapel

Ein Online-Dienst hat die Büchse der Pandora geöffnet. Die 2020 von der Unternehmerin Maria Rosaria Boccia vorgelegte Abschlussarbeit ist identisch mit der eines anderen Luiss-Studenten aus dem Jahr 2019. Eine schockierende Tatsache, die die Staatsanwaltschaft Neapel zu Ermittlungen wegen mutmaßlicher Urkundenfälschung, Betrugs und falscher Zuschreibung fremder Werte veranlasst hat.
Die Beschwerde und die UntersuchungDer Bericht stammt von der Telematik-Universität Pegaso, wo Boccia sein Studium der Wirtschaftswissenschaften und des Managements mit 91/110 Punkten abschloss. Im Mittelpunkt steht die Arbeit mit dem Titel „Das nationale Gesundheitssystem: Licht und Schatten italienischer Exzellenz, eingeschränkt durch die Zwänge der öffentlichen Finanzen“. Der Plagiatsverdacht entstand nach einem am 9. September 2024 auf „Rete 4“ ausgestrahlten Bericht, der die Eigentumsrechte an der wissenschaftlichen Arbeit in Frage stellte.
Mithilfe der Software Turnitin Originality verglichen die Techniker von Pegaso die beiden Dokumente und stellten fest, dass sie nahezu identisch waren. Dies führte zu einer formellen Beschwerde bei der Staatsanwaltschaft.
Mögliche UnregelmäßigkeitenDie Richter der Abteilung für Informationssicherheit geben sich damit aber nicht zufrieden. Sie vermuten weitere Unregelmäßigkeiten und haben die GdF in Neapel gebeten, zusätzliche Unterlagen zu Boccias Bildungshintergrund einzuholen. Dazu gehören auch die Universitäten, mit denen er zusammengearbeitet hat: Parthenope, Pegaso und Luiss.
Besondere Aufmerksamkeit erregt eine von Boccia eingereichte, nicht unterschriebene Selbstauskunft, die sich auf einige Prüfungen bezieht. Die Situation wird kompliziert. Die Unternehmerin, die sich gegen die Vorwürfe wehrt, spricht von „Medienverfolgung“ und kündigt Anzeigen gegen diejenigen an, die Falschmeldungen verbreiten.
Maria Rosaria Boccias ReaktionenMaria Rosaria Boccia hält sich nicht zurück. In einer Mitteilung gibt sie bekannt, dass sie „erste Beschwerden“ gegen Zeitungen und einzelne Reporter eingereicht habe. Sie wirft ihnen vor, unvollständige oder manipulierte Nachrichten verbreitet zu haben. „Es ist inakzeptabel, dass die Zeitungen meine ersten Beschwerden über die illegale Verwendung öffentlicher Gelder verschwiegen haben“, erklärt sie.
Boccia fragt sich, warum die Presse so sorgfältig in ihrem Leben herumschnüffelt, während eine Stalking-Ermittlung des bekannten Politikers Gennaro Sangiuliano kein Interesse weckt. „Wenn die Pressefreiheit nur dann ausgeübt wird, wenn es den Mächtigen passt, dann ist sie keine Freiheit mehr, sondern Mittäterschaft“, schließt sie mit einem treffenden Satz.
Ein Fall, der Fragen aufwirftDieser Fall wirft Fragen zur Transparenz des Bildungssystems und zur Integrität akademischer Institutionen auf. Die Fragen bleiben: Wie konnte ein Plagiatsfall dieses Ausmaßes nicht früher entdeckt werden? Und welche Konsequenzen ergeben sich für alle Beteiligten? Während die Entwicklungen mit Spannung erwartet werden, ist klar, dass die Geschichte noch nicht zu Ende ist. Bleiben Sie dran für weitere Updates zu einer Geschichte, die immer wieder für Überraschungen sorgt.
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