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Baris Mittelfeld bleibt ein Rätsel.

Baris Mittelfeld bleibt ein Rätsel.

Die Zahlen stimmen nicht, und diesmal ist es nicht nur eine Redewendung. Mehr als einen Monat nach der offiziellen Eröffnung des Sommertransferfensters präsentiert sich Bari weiterhin mit einem praktisch demontierten zentralen Motor. Das Mittelfeld, der Kern jedes taktischen Plans, ist derzeit die anfälligste Zone der rot-weißen Mannschaft. Trainer Fabio Caserta hat derzeit nur drei Spieler zur Verfügung: Riccardo Pagano, der Österreicher Matthias Braunöder und der Belgier Matthias Verreth, der in den nächsten Stunden wieder mit der Mannschaft trainieren wird, nachdem er mit dem Verlust seines kleinen Sohnes Charles Elliot eine schwere Familientragödie erlebt hat.

Diese alarmierende Situation erfordert eine gründliche Überlegung darüber, ob es derzeit real möglich ist, in einer langen und anspruchsvollen Meisterschaft wie der Serie B, in der es im empfindlichsten Bereich des Spielfelds einen solchen Mangel an Alternativen gibt, ein ernsthaftes technisch-wettbewerbsfähiges Projekt aufzubauen.

BISHERIGE ÜBERLEBENDE: Das Rampenlicht richtete sich zunächst auf den Neuzugang (ausgeliehen von Como, das ihn von Austria Wien verpflichtet hatte), Matthias Braunöder. Er kommt mit dem Hintergrund eines zentralen Mittelfeldspielers und den Eigenschaften eines körperlich starken Mittelfeldspielers nach Apulien. Taktisch organisiert und aggressiv im Zweikampf, kann der Österreicher das gegnerische Spiel gut unterbrechen und verfügt über eine gute Intensität und ein gutes Positionsbewusstsein. Er ist jedoch kein Spielmacher im herkömmlichen Sinne, auch kein Spielmacher. In Casertas 4-3-3-System könnte er als Ausgleich eingesetzt werden und dem Mittelfeld Substanz und Deckung verleihen. In seiner Karriere muss er jedoch noch die technische Qualität unter Beweis stellen, die nötig ist, um den Ball und das Team zu schultern. Sein Beitrag wird von unschätzbarem Wert sein, insbesondere im Defensivspiel, aber er wird – wie die anderen – einige Zeit brauchen, um sich an den italienischen Fußball zu gewöhnen. Die Serie B ist eine harte und komplexe Liga. Obwohl er bereits über beträchtliche internationale Erfahrung verfügt (er absolvierte 75 Spiele und erzielte drei Tore in Österreich), ist sein erster Eindruck nicht selbstverständlich. Seit Januar 2024 hat er 21 Spiele für Como bestritten und dabei zwischen der Serie A und der Serie B ein Tor und eine Vorlage erzielt. Letztes Jahr bestritt er zwischen Liga und Pokal nur neun Spiele und kam insgesamt auf nur 355 Minuten Spielzeit. Sein letzter offizieller Einsatz in der regulären Saison datiert auf den 30. Dezember 2024 (ein 2:0-Sieg gegen Lecce). Seitdem hat er nicht mehr gespielt und kommt auf 19 Einsätze und einen Auftritt auf der Tribüne.

Im Mittelfeld könnte der Youngster an der Seite von Riccardo Pagano spielen. Geboren 2004 und aufgewachsen in der Jugendabteilung des AS Rom, ist er eines der positiven Zeichen der letzten Saison von Catanzaro. Ein moderner Mittelfeldspieler, gut im Laufspiel ohne Ball, schnell in der Anfangsphase und großzügig im Pressing. Aber Talent allein reicht nicht. Er braucht Zeit, Erfahrung und Konstanz. Ihm zu viel Verantwortung aufzubürden, birgt die Gefahr, dass er ausbrennt. Pagano ist eine Bereicherung, aber im Moment kann er nicht zum Dreh- und Angelpunkt eines wettbewerbsfähigen Mittelfelds werden. Diese Rolle würde auf dem Papier Matthias Verreth übernehmen, der kürzlich aus den Niederlanden zurückgekehrt ist. Als untypischer Mittelfeldspieler und zentraler Mittelfeldspieler verfügt er über ein starkes Angriffsflair. Sein Start in Bari wurde durch den Verlust seines kleinen Sohnes getrübt, was ihn natürlich mental und körperlich belastet. Wenn er fit ist, zeigte der Belgier bereits letztes Jahr in Brescia überdurchschnittliche technische Fähigkeiten. Er hat Weitblick, ein gutes Händchen und die Fähigkeit, das Spiel zwischen den Linien zusammenzuhalten. Aber selbst er kann im Moment die Last der gesamten Abteilung nicht tragen.

KURZE ABDECKUNG Das von Caserta entworfene 4-3-3 basiert auf drei Schlüsselspielern im Mittelfeld: einem Spielmacher, der Ordnung schaffen und das Tempo bestimmen kann, einem dynamischen Mittelfeldspieler, der das Spiel unterstützt, und einem Ausgleichsspieler, der bereit ist, Umschaltmomente abzudecken. Keiner der drei Spieler im aktuellen Kader scheint den Spielmacher, den das Team dringend braucht, vollständig zu verkörpern.

Verreth ist ein Vollstrecker, kein Metronom. Braunöder läuft viel, diktiert aber nicht das Spiel. Pagano hat ein gutes Gespür, aber es fehlt ihm an Erfahrung, um das Spieltempo zu kontrollieren. Es besteht die Gefahr, dass sich das Team in zwei Hälften spaltet: Das Angriffstrio ist auf sich allein gestellt, während die Abwehr die unkontrollierten Comebacks des Gegners ertragen muss.

Kurz gesagt: Caserta kann versuchen, die Lücken mit Notlösungen zu schließen, doch das Problem ist struktureller Natur. Dem Mittelfeld fehlt es derzeit an Tiefe und Vielseitigkeit. Und vor allem gibt es keine Alternativen. Es gibt keinen internen Wettbewerb, keine Rotation, keinen Spielraum für Fehler. Es ist wie ein Drahtseilakt ohne Sicherheitsnetz.

La Gazzetta del Mezzogiorno

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