Berger, vom Krebs ins EM-Halbfinale: Ein Tattoo zeigt die Stärke der neuen deutschen Heldin.

„Alles, was wir haben, ist jetzt“: Dieses Tattoo am Hals der deutschen Torhüterin Ann-Katrin Berger verbirgt eine Narbe von der Behandlung ihres Schilddrüsenkrebses und fasst gut die Geschichte zusammen, die sie von der Genesung vom Krebs zur Heldin der deutschen Qualifikation für das Halbfinale der Europameisterschaft (am Mittwoch gegen Spanien , während Italien am Dienstag auf England trifft ) führte.

Berger im Elfmeterschießen gegen Frankreich entscheidend

Die 34-Jährige, die in den USA beim Gotham FC spielt, zeigte im Viertelfinale gegen Frankreich neun entscheidende Paraden und rettete damit ihre Teamkolleginnen, die nach der Roten Karte für Kathrin Hendrich in der 13. Minute nur noch zu zehnt spielen mussten. Dazu gehörte eine unglaubliche Parade, als sie nach hinten lief, um einen verunglückten Kopfball ihrer Teamkollegin Janina Minge zu blocken. Nachdem es nach der regulären Spielzeit und der Verlängerung 1:1 stand, bescherte die MVP des Spiels Deutschland im Elfmeterschießen den Sieg, indem sie ihren Elfmeter verwandelte und zwei weitere parierte: den ersten und den letzten durch eine Hechtparade von Alice Sombath zum Endstand von 6:5.

Berger, Krebs und seine Rückkehr aufs Feld

Bei der Europameisterschaft 2022 gehörte Berger zum deutschen Kader, doch bei ihr wurde ein Rückfall ihres Schilddrüsenkrebses diagnostiziert, der vier Jahre zuvor behandelt worden war. Nach ihrer Genesung wurde sie nun mit 34 Jahren und 269 Tagen die älteste Spielerin, die ihr EM-Debüt gab, als sie im Eröffnungsspiel gegen Polen aufs Feld kam. „Ich bin kein emotionaler Mensch“, erklärte die deutsche Spielerin, die mit ihrer englischen Nationalverteidigerin Jess Carter verlobt ist, nach dem Spiel. „Ich bin stolz, hier zu sein, und alles, was 2020 passiert ist, liegt hinter mir.“