Cholito Simeone, ein dankbares Herz: der Junge, der verstand, was wahrer Reichtum ist

Ach, aber sie schlich sich nicht davon, ohne sich zu verabschieden, wie Ademola Lookman. Die Dankbarkeit ist also noch da, mitten unter uns, im grotesken Fußballzirkus. Gott sei Dank. Gestern verabschiedete sich Giovanni „Cholito“ Simeone von Neapel, um zu Turin zu wechseln. Er tat dies mit einem entzückenden Post, vor allem wegen der Sorgfalt, die er ihm widmete. Dazu warme Bilder und die passende Musik: „Again“ von Pino Daniele, das an den Slogan des vierten Scudettos und sein Schicksal erinnert: wieder unterwegs. Immer noch unterwegs. In Wirklichkeit verlässt er Neapel nie. „Neapel wird immer bei mir sein, wohin ich auch gehe. Jetzt verstehe ich, was sie mir sagten: In Neapel weint man zweimal …“ Er spielte als Argentinier in Diegos Schläfe; er schoss Liverpools erstes Champions-League-Tor, ein Kindheitstraum, der auf seinen Arm tätowiert ist; er feierte zwei Scudetti, zu denen er mit entscheidenden Toren beitrug (Mailand, AS Rom). Einzigartige Emotionen. „Ich habe versucht, dir alles zurückzugeben, was du für mich getan hast.“
Simeone war nie ein konstanter Stammspieler. Lookman, der als Eintagsfliege in die Premier League kam und als afrikanischer Ballon d'Or-Gewinner ging, hätte mehr zu danken gehabt. Und Koopmeiners auch. Sie verstanden nicht, wie Ciro Mertens, dass es nicht Verträge sind, die einen reich machen, sondern die menschlichen Beziehungen, die man aus einer Erfahrung mitnimmt. Dafür dankt Cholito allen („Physiotherapeuten, Lagerarbeitern, Köchen...“) und natürlich den Fans: „Ohne euch ist Neapel nicht Neapel. Ihr Neapolitaner macht die Leute zu Neapel-Verliebten. Ihr seid etwas Besonderes. Danke, danke, danke.“ Dreimal. Dann ging er nach Turin, einer Stadt der undankbaren Herzen. Doch Cholitos Herz ist eine andere Welt.
La Gazzetta dello Sport