Frank Mill, Weltmeister mit der Bundesrepublik Deutschland in Italien 1990, ist gestorben.

Frank Mill, der Teil der westdeutschen Weltmeistermannschaft von 1990 war und 1988 eine olympische Bronzemedaille gewann, ist im Alter von 67 Jahren gestorben.

Sein ehemaliger Verein Rot-Weiss Essen berief sich auf seine Familie. Essen bestätigte einen Bericht der Bild-Zeitung, wonach sich Mill nie von dem Schlaganfall erholt habe, den er im Mai in Italien erlitten hatte.

Mill begann seine Profikarriere 1981 in seiner Heimatstadt Essen bei Rot-Weiss, spielte von 1981 bis 1986 fünf Jahre für Borussia Mönchengladbach, acht Jahre bis 1994 für Borussia Dortmund und beendete seine Karriere mit zwei Spielzeiten bei Fortuna Düsseldorf. Mill erzielte in 387 Bundesligaspielen 123 Tore und gewann mit Dortmund 1989 den DFB-Pokal. In Erinnerung geblieben ist er jedoch auch für einen der peinlichsten Fehler der Bundesliga-Geschichte: 1986 umspielte er gegen Bayern München Torwart Jean-Marie Pfaff, traf dann aber den Pfosten statt ins leere Tor. „Frank war nicht nur einer der besten Spieler, die Rot-Weiss Essen je hervorgebracht hat, sondern auch ein guter Mensch: pragmatisch, authentisch und voller positiver Energie“, sagte Alexander Rang, Mitglied des Essener Vorstands. Er fügte hinzu, Mill habe „mit seiner Art nicht nur unseren Verein und das Ruhrgebiet geprägt, sondern war auch ein Botschafter des Fußballs in ganz Deutschland.“

Mill bestritt 17 Länderspiele für die Bundesrepublik Deutschland und war nicht spielendes Mitglied der Mannschaft von Franz Beckenbauer, die 1990 die Weltmeisterschaft in Italien gewann. Zwei Jahre zuvor hatte er der Bundesrepublik Deutschland in Seoul zu Olympia-Bronze verholfen. Nach seiner Karriere gründete er eine Fußballakademie mit Schwerpunkt auf Kinder, Jugendliche und Integration. Außerdem war er Stammspieler in der Dortmunder Traditionsmannschaft.