Nachhaltigkeit: Das sind die führenden Unternehmen

Nachhaltigkeit ist heute ein zentrales Element der Geschäftsstrategie, nicht nur aus ethischen oder ökologischen Gründen, sondern auch aufgrund ihrer wachsenden wirtschaftlichen, rufschädigenden und regulatorischen Bedeutung. Studien zufolge ist die Mehrheit der Verbraucher bereit, ihr Kaufverhalten zugunsten nachhaltigerer Produkte (oder Dienstleistungen) zu ändern und dafür mehr zu bezahlen. Dies gilt nicht nur in Italien, sondern weltweit. Unternehmen haben diesen Trend längst erkannt und sich schnell an die Verbrauchernachfrage angepasst. Allerdings haben sich nicht alle Unternehmen Nachhaltigkeitsaspekten wirklich angenommen und konzentrieren sich lieber auf Marketing als auf eine grundlegende Überarbeitung ihrer Produktionsprozesse.
Das sogenannte „ Greenwashing “, was auf Italienisch so viel wie „Umweltschutz an der Oberfläche“ bedeutet, ist zwar nicht ganz verschwunden, die Zahl der bekannten Fälle ist in den letzten Jahren jedoch zurückgegangen. ESG- bewusste Verbraucher können sich nun auf die neueste Ausgabe der Studie „ Nachhaltigkeitschampions “ des Deutschen Instituts für Qualität und Finanzen verlassen. Die Studie wählte 300 Unternehmen aus, die sich nach sorgfältiger Prüfung als nachhaltig erwiesen haben.
Die ITQF-Umfrage deckt praktisch alle Wirtschaftszweige ab und bietet dem Leser einen hervorragenden Ausgangspunkt. Sie erhebt jedoch keinen Anspruch auf Vollständigkeit: Auch außerhalb der 300 im Ranking enthaltenen Namen gibt es sicherlich ebenso nachhaltige Unternehmen. Die Einhaltung der ESG-Kriterien muss der Verbraucher jedoch selbst überprüfen. In diesem Jahr sticht ein Unternehmen besonders hervor: der Möbelhersteller Scavolini , der mit der vollen Punktzahl (100) die oberste Stufe des Siegertreppchens erobert und den ersten Platz im ITQF-Ranking belegt. Das zweitplatzierte Unternehmen, der IT-Spezialist Avvale , blieb bei 92,12 Punkten stehen, während das drittplatzierte Unternehmen, das deutsche Unternehmen Würth , 90,88 Punkte erreichte.
Betrachtet man die Namen in den Top 10, wird sofort deutlich, wie sich das Konzept der Nachhaltigkeit mittlerweile auf alle Sektoren ausgeweitet hat, nicht nur auf jene, die eng mit dem Umweltschutz verbunden sind. Ganz unten auf dem Podium stehen beispielsweise das Bauunternehmen Webuild (88,86) und der Automobilhersteller Lamborghini (88,77). Dahinter folgt die auf Haushaltsprodukte spezialisierte Fater- Gruppe (87,93). Auf dem siebten Platz liegt Enel Green Power (87,83), dessen Kerngeschäft, die Produktion erneuerbarer Energien, Nachhaltigkeit zu den Faktoren zählt, die Nachhaltigkeit auszeichnen. Komplettiert wird die Top 10 schließlich durch den Wasserproduzenten Sanpellegrino (87,73, Platz 8), den Molkereikonzern Galbani (85,73, Platz 9) und den Gerätehersteller Bosch (85,54, Platz 10).
La Repubblica