Clair Obscur: Expedition 33 ist ein europäischer Liebesbrief an japanische J-RPGs

Clair Obscur: Expedition 33, das Debütwerk des französischen Entwicklers Sandfall Interactive, ist ein gut geschriebenes, storybasiertes Spiel, das Sie begeistern und unterhalten wird. Es ist kein AAA-Spiel, aber auch kein Indie-Spiel eines kleinen Entwicklerstudios. Im Grunde ist es ein japanisches Rollenspiel, dessen Spielmechanik an Final Fantasy und Persona erinnert, bei dem jedoch auf die Charaktere und die Geschichte geachtet wird und die letztendlich europäische Tiefe aufweist. Ein paar Stunden reichen aus, um in eine Geschichte einzutauchen, die nie banal wird, mit Wendungen und einer künstlerischen Ausrichtung, wie man sie schon lange nicht mehr gesehen hat.

Das Spiel spielt in einer düsteren Fantasy-Welt, die von der französischen Belle Époque inspiriert ist, und folgt Gustave, Maelle, Lune und anderen Mitgliedern der Expedition 33 auf ihrer Mission, den Maler aufzuhalten, eine gottähnliche Figur, die jährlich Menschen aus der Realität löscht, wenn sie ein bestimmtes Alter erreichen. Dies geschieht in einem Ereignis namens „Gommage“.

Es ist nicht ohne Mängel. Ein paar Versehen und ein paar technische Fehler. Clair Obscur ist nicht unbedingt eine Herausforderung im herkömmlichen Sinne, kann aber eine Strafe sein, wenn Sie einen Ausweichversuch verpassen. Es ist ein Erstlingswerk, aber gerade weil es ein Erstlingswerk ist, verdient es Applaus. Der Rest des Teams besteht aus Veteranen und das merkt man.

Es ist nicht nur ein nettes Erzählspiel der Art, die Videospieljournalisten so lieben. Das Kampfsystem kombiniert rundenbasierte Mechaniken mit Echtzeit-Action und ist eine Liebeserklärung an japanische JRPGs. Eigentlich könnte man sagen, dass das ganze Spiel eine Hommage an ein Genre ist. Vierzig Stunden vergehen vergnüglich ohne allzu viele Wiederholungen und mit einer Handlung voller Wendungen. Endlich mal ein kreativer Neustart und nicht die übliche Neuauflage von schon Gesehenem. Das Spiel erhielt breite Anerkennung bei den Kritikern, erreichte hohe Punktzahlen auf Plattformen wie Metacritic und OpenCritic und verkaufte sich in den ersten drei Tagen nach der Veröffentlichung über eine Million Mal.